Zwischenergebnis bei Wahl:Hernández wird offenbar neuer Präsident von Honduras

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Ein strahlender Sieger. Der 45-jährige Juan Hernandez hat die Präsidentenwahl in Honduras gewonnen. (Foto: Jorge Cabrera/Reuters)

Die Konservativen bleiben voraussichtlich in Honduras vier weitere Jahre an der Macht. Deren Kandidat Hernández liegt einem veröffentlichten Zwischenergebnis zufolge deutlich vor seiner stärksten Konkurrentin: Doch auch die Linkspolitikerin Castro hatte sich bereits zur Siegerin der Wahl ausgerufen.

Der konservative Kandidat Juan Orlando Hernández hat nach vorläufigem Zwischenergebnis die Präsidentenwahl in Honduras gewonnen. Der Bewerber der Nationalen Partei kam auf 34 Prozent, wie das Wahlamt am Sonntagabend (Ortszeit) nach der Auszählung von fast der Hälfte der Stimmen mitteilte.

"Ich bin der nächste Präsident von Honduras", rief Hernández unter dem tosenden Applaus seiner Anhänger bei der Siegesfeier in der Wahlkampfzentrale."Und ich werde alles Nötige tun, um dem Volk den Frieden zurückzubringen", fügte der 45-Jährige hinzu.

Seine stärkste Konkurrentin Xiomara Castro von der linksgerichteten Partei Libre erhielt demnach 28 Prozent. Der liberale Kandidat Mauricio Villeda holte 21 Prozent der Stimmen. Bei der Wahl genügt in Honduras eine einfache Mehrheit. "Ich weiß, dass ein Teil der Honduraner mich nicht gewählt hat, aber ich werde allen dienen", sagte Hernández.

Mordrate muss sinken

Hernández war der Kandidat der regierenden Nationalpartei. Er hatte im Wahlkampf versprochen, im Fall eines Sieges Soldaten in den Kampf gegen die notorische Kriminalität zu schicken. Honduras hat die weltweit höchste Mordrate gemessen an der Bevölkerungszahl und zählt zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas.

Mit der Niederlage Castros scheiterte auch die Rückkehr von Ex-Präsident Manuel Zelaya in den Präsidentenpalast. Die Linkskandidatin Castro ist die Ehefrau des im Jahr 2009 gestürzten Präsidenten Zelaya. Sein Sturz war unter anderem von Hernández unterstützt worden.

Nach der Veröffentlichung von Wählerumfragen hatte sich die 54-Jährige bereits zur Siegerin erklärt. "Ich bin die erste Präsidentin von Honduras", sagte sie auf einer Pressekonferenz. Vor der Wahl hatten Funktionäre mehrerer Parteien angekündigt, ein unliebsames Wahlergebnis nicht anzuerkennen. Beobachter warnten vor politischen Unruhen in dem ideologisch tief gespaltenen Land.

Die Wahl in dem von Gewalt und Armut geprägten Land verlief allerdings recht geordnet. Es habe nur wenige Unregelmäßigkeiten gegeben, sagte der Leiter des Wahlamtes, David Matamoros. Nach Medienberichten waren in einem Wahllokal bereits ausgefüllte Stimmzettel aufgetaucht. An anderer Stelle soll es zu Bestechungsversuchen gekommen sein.

Der amtierende Präsident Porfirio Lobo rief die Honduraner auf, das Wahlergebnis zu respektieren. "Nur im Frieden können wir voranschreiten", sagte der Staatschef nach der Stimmabgabe. Etwa 5,3 Millionen Honduraner waren aufgerufen, den Nachfolger von Staatschef Porfirio Lobo zu bestimmen.

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