Zweite Botschaft von bin Laden:Aufruf zum Heiligen Krieg für Palästina

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Zum zweiten Mal in zwei Tagen droht der islamische Extremist Osama bin Laden mit Gewalt . In einer Tonbandaufnahme ruft er zum Heiligen Krieg für Palästina auf.

Zum fünften Jahrestag des Einmarschs der US-Truppen im Irak hat der Chef des Terrornetzwerks al-Quaida, Osama bin Laden, die Muslime zur Unterstützung der dortigen Aufständischen aufgerufen.

Terrorchef bin Laden. (Foto: Foto: dpa)

"Das nächstgelegene Schlachtfeld des Dschihad, um unser Volk in Palästina zu unterstützen, ist das Schlachtfeld im Irak, heißt es in einem Tonband, das der arabische Fernsehsender al-Dschasira am Donnerstag ausstrahlte.

Zur Echtheit der Botschaft gab es zunächst keine unabhängigen Angaben. Erst am Mittwoch war im Internet eine Tonbotschaft Bin Ladens aufgetaucht, in der er den Europäern mit gewaltsamer Vergeltung für die Mohammed-Karikaturen drohte.

Bin Laden rief in der neuen Botschaft die Bewohner von "Großsyrien" - eine Bezeichnung für Syrien, Jordanien, Libanon, Israel sowie die palästinensischen Gebiete - dazu auf, die Krieger im Irak unterstützen.

Mit besonderem Nachdruck wandte sich der Al-Qaida-Chef an die Palästinenser. Der Kampf im Irak sei für die Palästinenser "eine gute Gelegenheit und eine unermessliche Pflicht", die dortigen Reihen der Gotteskrieger zu verstärken.

Zugleich warf bin Laden den arabischen Führern vor, sie billigten die israelischen Angriffe auf den von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen. Bin Laden sagte mit Blick auf die Nahost-Konferenz in der US-Stadt Annapolis im vergangenen Herbst, die arabischen Teilnehmer hätten die "tödliche Belagerung" des Gazastreifens durch die USA und Israel unterstützt. Damit seien die arabischen Führer Komplizen in diesem "fürchterlichen Verbrechen".

Über die Echtheit der Aufnahme lagen zunächst keine unabhängigen Untersuchungen vor.

Mit Hohn wies bin Laden in der Aufnahme das europäische Argument zurück, wonach die Veröffentlichung von Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed durch die Meinungsfreiheit gedeckt sei. "Wenn Ihr die Freiheit Eurer Worte nicht kontrolliert, dann stellt Euch auf die Freiheit unserer Taten ein", sagte er nach einer Übersetzung des auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisierten US-Instituts SITE in Washington.

© sueddeutsche.de/AFP/berr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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