Wahlkampf:Maschine Meinungsmacher

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Social Bots täuschen im Netz Debatten vor, doch dahinter stecken keine Menschen - sondern Software. Im Wahlkampf wollen alle Parteien darauf verzichten - nur die AfD ziert sich.

Von Simon Hurtz, München

Bei 500 Dollar geht es los. Für diesen Preis bekommt man im Internet bereits hochwertige Software, mit der sich etwa 10 000 Twitter-Accounts steuern lassen, Geister-Konten mit fiktiven Namen und Fotos, dafür aber mit quicklebendigem politischem Bewusstsein. Im US-Präsidentschaftswahlkampf spielen sogenannte Social Bots schon eine wichtige Rolle: Das Team von Donald Trump hat bereits vor anderthalb Jahren begonnen, eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen. So sollen sich unter den rund 12,6 Millionen Nutzern, die Trump bei Twitter folgen, mehrere Millionen Bots befinden - sie teilen eifrig seine Tweets und versuchen, Stimmung für den Republikaner zu machen. Die Demokraten haben nachgezogen und schicken ihrerseits ein Heer aus Programmierern ins Rennen, die mit Hilfe von Algorithmen die Themen setzen und den Diskurs prägen sollen.

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