Wahlen in Simbabwe:Mugabe-Partei liegt doch vorne

Nach ersten Auszählungen hatte die Opposition die meisten Stimmen - aber nun zeichnet sich doch ein Sieg der Regierungspartei ab. Die Opposition spricht von Betrug.

Die Stimmenauszählung der Parlamentswahl in Simbabwe ist von Betrugsvorwürfen der oppositionellen Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) überschattet. Obwohl die 55 Beobachter der Entwicklungs-Gemeinschaft Südliches Afrika (SADC) von einer professionellen und transparenten Wahl sprachen, kündigte MDC-Parteichef Morgan Tsvangirai Protestaktionen wegen betrügerischer Machenschaften an.

Wähler in Simbabwe

Wähler in einem Außenbezirk von Harare, der Hauptstadt von Simbabwe.

(Foto: Foto: dpa)

Die MDC hatte bis Freitagnachmittag in ihren städtischen Hochburgen 31 der 63 ausgezählten Wahlbezirke gewonnen. Erwartet wurde jedoch, dass in den ländlichen Gebieten die ZANU(PF)-Partei des autokratisch regierenden Staatschefs Robert Mugabe weiter dominieren würde. Die Endergebnisse werden frühestens in der Nacht zum Samstag erwartet.

Trotz vereinzelter Zwischenfälle hatten Behörden und Beobachter den Wahlverlauf in ersten Reaktionen als weitgehend störungsfrei beschrieben. Allerdings wurde am Freitag die Festnahme eines schwedischen TV-Reporters bekannt. Der Journalist war zwar für die Wahl-Berichterstattung akkreditiert, wurde nach Angaben seines Senders aber stundenlang vernommen.

Bei der Wahl ging es um 120 der 150 Parlamentssitze. Da Mugabe 30 der Abgeordneten selbst bestimmen kann, genügen seiner Partei 46 Sitze für die einfache Mehrheit. Die MDC dagegen benötigt dafür 76 Sitze. Den 20 Kandidaten von drei kleineren Parteien werden kaum Chancen eingeräumt.

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