Vorschläge zur Ankurbelung der Wirtschaft:"Feiertags-Hopping" oder 40-Stunden-Woche

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Die Idee, den Nationalfeiertag zu verlegen hat die Regierung rasch wieder aufgegeben. Jetzt sind nahezu alle anderen verbliebenen Feiertage im Visier. Auch eine generelle Rückkehr zur 40-Stunden-Woche wurde erneut ins Gespräch gebracht.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer(CDU) möchte den Dreikönigstag streichen.: "Es gibt Feiertage, von denen die meisten Bürger kaum noch wissen, weshalb sie gefeiert werden."

"Den Titel des Urlaubsweltmeisters abgeben" fordert Edmund Stoiber. (Foto: Foto: AP)

Das CDU-Bundesvorstandsmitglied Katherina Reiche brachte den 1. Mai ins Spiel.

Auch der schleswig- holsteinische CDU-Landesvorsitzende Peter Harry Carstensen sagte: "Natürlich kann man die Frage nach der Abschaffung von Feiertagen stellen, wenn dies zur Belebung der Wirtschaft beiträgt".

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hat sich dagegen gewandet nun ein "Feiertags-Hopping" zu beginnen. "Wir brauchen eine nachhaltigere Debatte über Subventionsabbau und nicht einen Streit, welcher Feiertag denn am wenigsten wichtig ist".

Es sei richtig, dass Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) "versucht, wo er nur kann, einzusparen. Aber Feiertags-Hopping halte ich nicht für das Richtige".

"Stück mehr arbeiten"

Auch CSU-Chef Edmund Stoiber sprach sich statt dessen für längere Wochenarbeitszeiten und weniger Urlaub aus: "Wir müssen in Deutschland alle wieder ein Stück mehr arbeiten. Also Rückkehr zur 40 Stunden Woche als Richtgröße in unseren Betrieben und Amtsstuben und den Titel des Urlaubsweltmeisters abgeben", sagte Stoiber der Bild am Sonntag.

Dies sei der einzig ehrliche und richtige Weg, um die Arbeitsplätze im Land zu halten, wieder mehr Wachstum zu erreichen und die öffentlichen Einnahmen zu steigern.

Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) plädierte erneut für eine generelle Verlängerung der Wochenarbeitszeit. "Wenn wir zur 40-Stunden-Woche zurückkehrten, entspräche dies dem Streichen von elf Feiertagen", sagte BDI-Präsident Michael Rogowski dem Nachrichtenmagazin Focus.

Mehrwertsteuererhöhung im Gespräch

"Das brächte wirklich einen Schub für die Konjunktur und täte niemandem weh." Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) schlug eine Mehrwertsteuererhöhung zur Haushaltssanierung vor.

Der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann zur Begründung, Eichels jüngstes Sparpaket reiche dafür nicht aus. Für eine Sanierung des Bundesetats benötige man einen mittelfristigen Sanierungsplan.

Dabei dürfte nichts daran vorbei führen, die Mehrwertsteuer zu erhöhen - und zwar um mindestens zwei Prozentpunkte.

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