Vogelgrippe:Neuer H5N1-Verdachtsfall auf Rügen

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Nach den Schwänen ist auf der Ostseeinsel nun auch ein toter Habicht gefunden worden, der einem Schnelltest zufolge mit der für Menschen lebensgefährlichen Virus-Variante infiziert ist.

Nach Behördenangaben wurde der Raubvogel im Norden der Insel bei Dranske gefunden. Mit ersten Schnelltests wurde demnach wie bei zuvor gefundenen Schwankadavern der H5N1-Erreger nachgewiesen.

Verendeter Schwan auf Rügen (Foto: Foto: Reuters)

In Berlin kam derweil der Krisenstab von Bund und Ländern zusammen, um über die jüngsten Entwicklungen und Gefahren der Vogelgrippe zu beraten. Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) hatte seine Länderkollegen einberufen, nachdem der für Menschen ebenfalls gefährliche Virus H5N1 an verendeten Schwänen auf der Insel Rügen entdeckt worden war.

An dem Treffen nimmt auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) teil. An der Gefährdungslage durch die Infizierung auf Rügen habe sich aber "nichts geändert", sagte Schmidt. "Wenn Menschen keinen direkten Kontakt zu erkrankten Tieren haben, dann gibt es auch keine Übertragung.

Seehofer sagte, er habe die Eil-Verordnung für die auf diesen Freitag vorgezogene bundesweite Stallpflicht bereits unterzeichnet. Noch unklar sei, warum sich ausgerechnet Schwäne infiziert hätten. Hier seien "noch einige Fragen offen". Immerhin könnten auch Schwäne einige 100 Kilometer Strecke überwinden.

In Bayern muss Geflügel ab sofort wieder eingesperrt werden. Sämtliche Geflügelmärkte im Freistaat wurden verboten. Jedes unnötige Risiko müsse vermieden werden, sagte Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) "Das Federvieh in ganz Bayern muss in den Stall."

Der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus ordnete ebenfalls eine sofortige Stallpflicht an. Der SPD-Politiker sagte, er habe nach dem Rügen-Fall sofort alle Schutzmaßnahmen ergriffen. Die bereits verfügte Stallpflicht werde scharf kontrolliert. "Ich bitte die Bevölkerung ausdrücklich, tote Tiere sofort zu melden." Zugleich betonte Backhaus, er habe für die Bürger eine Hotline seines Ministeriums eingerichtet. Der Bund und die übrigen Länder sollten diesem Beispiel folgen.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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