US-Präsident George W. Bush hat am Freitag ein Verbot von Folter beim Verhör von Terrorverdächtigen erlassen. Bush unterzeichnete eine Verfügung, die brutale und unmenschliche Behandlung, Erniedrigung und die Verunglimpfung des Glaubens eines Häftlings untersagt. Bush hat bislang erklärt, die USA praktizierten keine Folter. Welche Verhörmethoden künftig erlaubt sind, wollte das Weiße Haus nicht sagen.
Bushs Anordnung zufolge muss außerdem die Versorgung der Grundbedürfnisse von terrorverdächtigen Häftlingen sichergestellt sein. Sie müssen demnach angemessene Ernährung und Wasser erhalten, vor der Witterung geschützt werden sowie die notwendige Kleidung und grundlegende medizinische Versorgung erhalten.
Der Kongress hatte im Oktober vergangenen Jahres ein Gesetzesbündel verabschiedet, mit dem unter anderem Folter verboten wurde. Es räumte Bush, der auf dem Recht auf "harsche Verhörmethoden" beharrt, aber zugleich die Befugnis zur "Interpretation" internationaler Gesetze über die Behandlung von Gefangenen ein. Kritiker sehen darin ein Schlupfloch zur Ermöglichung von Praktiken, die nicht internationalen Standards entsprechen.
Washington wurde weltweit wegen seiner Verhörmethoden kritisiert, darunter das so genannte Waterboarding, eine Foltermethode, bei der der Gefangene zu ertrinken glaubt.