USA und die Todesstrafe:Erneut geisteskranker Mörder in Texas hingerichtet

Im US-Bundesstaat Texas ist wieder ein psychisch schwer kranker Mann mit einer Giftinjektion hingerichtet worden. Er war 1992 für einen Doppelmord in der texanischen Stadt Palestine zum Tode verurteilt worden.

Wie eine Justizsprecherin mitteilte, starb der 50-jährige Kelsey Patterson am Abend im texanischen Staatsgefängnis von Huntsville durch eine Giftinjektion.

Hinrichtung mit der Giftspritze. (Foto: Foto: ap)

Der texanische Gouverneur Rick Perry hatte am Nachmittag eine Umwandlung des Todesurteils in lebenslange Haft abgelehnt, obwohl der texanische Begnadigungsausschuss ihm das am Montag in einem höchst ungewöhnlichen Entschluss empfohlen hatte.

Patterson war für einen Doppelmord in der texanischen Stadt Palestine im Jahr 1992 zum Tode verurteilt worden. Der Schwarze litt bereits als Jugendlicher an paranoider Schizophrenie. Seine Geisteskrankheit war unumstritten.

Nach einem Urteil des Supreme Courts der USA aus dem Jahr 2002 dürfen geistig schwache und geistig behinderte Täter nicht exekutiert werden. Die Vollstreckung der Todesstrafe bei geistig Kranken ist dagegen weiter erlaubt. Voraussetzung ist, dass der Todeskandidat versteht, wie und wofür er bestraft wird.

In Huntsville sind damit seit Jahresbeginn bereits neun Menschen hingerichtet worden. Auch in der Vergangenheit kam es hier wiederholt zur Exekution geisteskranker Mörder. In Texas werden mehr Todesurteile vollstreckt als in allen anderen US-Bundesstaaten, insgesamt 322 seit Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1982.

Von den landesweit 65 US-Hinrichtungen des vergangenen Jahres fanden 24 in Texas statt. Hier sitzen zur Zeit 442 Männer und acht Frauen in Todeszellen.

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