USA: Clinton beendet Wahlkampf:"Ich gebe ihm meine volle Unterstützung"

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Endgültiges Aus für Hillary Clinton: Die Demokratin erklärt ihren Vorwahlkampf für beendet - und gewährt Barack Obama offiziell ihre Unterstützung.

US-Senatorin Hillary Clinton hat am Samstag in Washington ihre Aufgabe im Vorwahlkampf und ihre Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatur von Barack Obama verkündet.

Hillary Clinton erklärt ihren Vorwahlkampf für beendet. (Foto: Foto: AFP)

Sie zog damit einen Schlusstrich unter einen der längsten und härtesten Vorwahlkämpfe in der Geschichte der US-Demokraten. "Heute beende ich meine Kampagne und gratuliere ihm", sagte Clinton am Samstag vor rund 2000 Anhängern in Washington.

"Wir müssen unseren Kampf jetzt fortsetzen und unsere Ziele erreichen, indem wir unsere Energie, unsere Leidenschaften, unsere Stärken nehmen und alles uns Mögliche tun, um dafür zu sorgen, dass Barack Obamas zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird", sagte Clinton.

Barack Obama hat die Unterstützungserklärung seiner bisherigen Rivalin begrüßt und ihre eine wesentliche Rolle im Wahlkampf zugesprochen. "Niemand weiß besser als Senatorin Clinton, wie verzweifelt Amerika und das amerikanische Volk einen Wandel brauchen, und ich weiß, dass sie bei diesem Kampf in vorderster Front bleiben wird - in diesem Herbst und in den kommenden Jahren", sagte Obama am Samstag in einer Erklärung.

Obama erklärte er sei "begeistert und geehrt über Senator Clintons Unterstützung. Mehr noch, ich ehre sie heute für den tapferen und historischen Wahlkampf, den sie geführt hat".

Clintons Anhänger waren im National Building Museum in der US-Hauptstadt zusammengekommen, um die Abschiedsansprache der ehemaligen First Lady zu hören, die zu Beginn des Vorwahlkampfes vor fast einem Jahr als sichere Favoritin gegolten hatte.

Viele Fans der kämpferischen Politikerin, die meisten von ihnen Weiße, trugen T-Shirts mit Clintons Namen. Die Veranstaltungshalle im National Building Museuem, einem großen Kulturkomplex nur wenige Blocks vom Weißen Haus entfernt, war mit zahlreichen US-Fahnen geschmückt.

"Heute, da ich meinen Wahlkampf aussetze, gratuliere ich ihm zu dem gewonnen Sieg und dem außergewöhnlichen Rennen, das er gelaufen ist. Ich gebe ihm meine Zustimmung und meine volle Unterstützung", sagte Clinton. Eine Aufzählung politischer Ziele der Demokraten, darunter vor allem eine für alle zugängliche Krankenversicherung, beendete sie jeweils mit dem Satz: "Und deshalb müssen wir dafür sorgen, dass Barack Obama zum Präsidenten gewählt wird."

Obama stand seit Dienstag als Gewinner der Vorwahlen fest. Am Donnerstagabend hatte er sich mit Clinton in Washington getroffen, um über deren künftige Rolle im Wahlkampf und in einer demokratisch geführten US-Regierung zu sprechen.

Offiziell wird Obama auf dem Parteitag im August zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten gekürt. Bei der Wahl im November tritt er gegen den Republikaner John McCain an.

Obama ist der erste schwarze Präsidentschaftskandidat in der Geschichte der USA. Offen ist nach wie vor die Frage, wen er als Kandidaten für die Vizepräsidentschaft nominieren wird. Ein persönliches Treffen der früheren First Lady und des schwarzen Senators hatte zuletzt Spekulationen genährt, Clinton könnte sich um diesen Posten bemühen. Obama hat diesbezüglich bislang eine klare Aussage vermieden.

Ihren landesweiten Unterstützern hatte Clinton schon zuvor ihre Entscheidung mitgeteilt: "Am Samstag werde ich Senator Obama meine Glückwünsche aussprechen und meine Unterstützung für seine Kandidatur verkünden", schrieb Clinton in einer E-Mail.

"Dies war ein langer und hart umkämpfter Wahlkampf, aber wie ich immer gesagt habe, sind meine Differenzen mit Senator Obama klein im Vergleich mit Senator McCain und den Republikanern."

Clinton und Obama hatten sich über 16 Monate hinweg einen harten Vorwahlkampf geliefert, der ihre Partei zu spalten drohte. Unter den Demokraten ist allerdings umstritten, ob das Team Obama-Clinton die Chancen gegen den Republikaner John McCain verbessern oder eher verschlechtern würde.

© sueddeutsche.de/AFP/AP/dpa/Reuters/sg/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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