US-Wahlkampf:McCain gewinnt Vorwahl in South Carolina

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Im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner gibt es weiter keinen klaren Favoriten: Mit seinem Sieg in South Carolina hat John McCain die zweite Vorwahl für sich entschieden, Mitt Romney hat mit Nevada seinen dritten Staat gewonnen. Bei den Demokraten hat nun wieder Hillary Clinton die Nase vorn.

Das Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur von Republikanern und Demokraten bleibt weiter spannend: Senator John McCain hat am Samstag die Vorwahl der Republikaner in South Carolina gewonnen. Die Wahl in Nevada konnte McCains Rivale Mitt Romney für sich entscheiden. Hillary Clinton glückte in dem Wüstenstaat der dritte Sieg in der vierten Vorwahl ihrer Partei.

"Sehr zuversichtlich": John McCain nach seinem Sieg in South Carolina (Foto: Foto: AP)

Nach Auszählung von fast allen Stimmen kam der Vietnamkrieg-Veteran McCain am Samstag auf 33 Prozent dicht gefolgt von dem Ex-Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, der 30 Prozent erreichte. Auf dem dritten Platz landete deutlich dahinter mit 16 Prozent der Schauspieler und frühere Senator aus Tennessee, Fred Thompson, dessen Wahlkampf bislang eher erfolglos war.

In seiner Siegesrede gab sich McCain überzeugt, dass ihm diese Wahl nun den lange vermissen Rückenwind geben werde. "Ich fühle mich gut angesichts der Aufgaben, die vor uns liegen", sagte er. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in Florida gewinnen". Außerdem betonte er seine jahrzehntelange Erfahrung in der Politik und seinen Willen, seinem Land weiter zu dienen.

Huckabee: Rennen ist noch nicht vorbei

Auch Huckabee zeigte sich optimistisch. Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur sei "bei weitem noch nicht vorbei" rief er seinen jubelnden Anhängern zu. Er gratulierte McCain zu seinem Sieg und sagte, dieser habe einen guten und anständigen Wahlkampf geführt.

Der Sieg bei der ersten Abstimmung in den Südstaaten, der traditionellen Hochburg seiner Partei, dürfte McCain erhebliche Startvorteile für den Super Tuesday am 5. Februar geben, wenn bei den Vorwahlen in 22 Bundesstaaten eine Vorentscheidung erwartet wird.

Die Abstimmung im konservativen Südstaat South Carolina hat für die Republikaner vor allem große psychologische Bedeutung: Seit 1980 hat sich der Gewinner der dortigen Vorwahl als Präsidentschaftskandidat der Partei durchgesetzt. Im Jahr 2000 hatte McCain die Vorwahl in South Carolina gegen George W. Bush verloren.

Die Demokraten halten ihre Vorwahlen in South Carolina am Samstag, den 26. Januar, ab.

In Nevada fanden die Vorwahlen beider Parteien statt. Die Wahl in Nevada findet jedoch weniger Beachtung. Das liegt daran, dass Nevada als früher Vorwahlstaat keine Tradition hat. Außerdem gilt das Abstimmungsverhalten von South Carolina als Indikator für die anderen Südstaaten. Delegierte hingegen sendet Nevada sogar mehr in die Wahlversammlungen.

Romney und Clinton gewinnen Nevada

In Nevada konnte der Ex-Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, mit mehr als 50 Prozent der Stimmen die Vorwahl für sich entscheiden. McCain kam im Glücksspielstaat auf 13 Prozent. Es war Romneys dritter Sieg bei der Kandidatenkür der Republikaner.

Bei den Demokraten kam Hillary Clinton auf 51 Prozent der Stimmen, ihr Konkurrent Barack Obama erzielte 45 Prozent. Die Senatorin aus New York hatte zuvor in New Hampshire und Michigan gewonnen.

Der Sieg in Michigan ist aber praktisch bedeutungslos, weil der Staat wegen eines parteiinternen Streits bei der abschließenden Kandidatenkür der Demokraten im Sommer mit keinen Delegierten vertreten sein wird. Obama hatte zuvor die Abstimmung in Iowa gewonnen.

Im Vorwahlkampf in beiden Bundesstaaten war in den vergangenen Tagen zunehmend die angeschlagene Wirtschaft der USA in den Vordergrund gerückt. Die Bewerber beider Parteien legten Ideen vor, wie sie die Konjunktur wieder in Schwung bringen wollten.

Der neue US-Präsident wird am 4. November gewählt.

© sueddeutsche.de/Reuters/AP/dpa/bavo/woja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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