US-Wahlkampf:Ärger im Hause Giuliani

Der republikanische Präsidentschaftsanwärter Rudy Giuliani kämpft mit Millionen Dollar um Wählerstimmen - und kann sich nicht mal im eigenen Hause der Unterstützung seiner Familie sicher sein. Seine 17-jährige Tochter bezieht Stellung - für einen Demokraten.

Auch wenn es im US-Präsidentschaftswahlkampf nicht schlecht aussieht für Rudy Giuliani, auf eine Stimme wird der ehemalige Bürgermeister New Yorks wohl verzichten müssen.

Profilseite von Caroline Giuliani: Ihre Mitgliedschaft in der Pro-Obama-Gruppe beendete sie erst, nachdem die Medien darauf aufmerksam geworden waren. (Foto: Foto: Screenshot)

Seine 17-jährige Tochter Caroline unterstützt offensichtlich einen Kandidaten aus dem verfeindeten demokratischen Lager: Barack Obama.

Wie auf der "Facebook"-Profilseite der 17-Jährigen hervorging, war die kommende Harvard-Studentin Mitglied der Gruppe "Barack Obama (One Million Strong for Barack)" - und machte keinen Hehl aus ihrer Unterstützung für den Senator aus Illinois.

Ihre politische Einstellung gab die Tochter des republikanischen Präsidentschaftsanwärters mit "liberal" an. In einem Web-Kommentar schrieb sie, politisch "progressiv" eingestellt zu sein.

Erst nach einer E-mailanfrage des Onlinemagazins Slate an die Politiker-Tochter wurden ihre Beiträge sowie ihre Mitgliedschaft in der Obama-Unterstützergruppe gelöscht.

Um der öffentlichen Aufmerksamkeit durch ihren berühmten Nachnamen zu entgehen, gab die 17-Jährige auf ihrem Facebook-Profil einen leicht abgeänderten Namen an.

Trotzdem wurden ihre politischen Ansichten publik - und stehen in einer Reihe mit Berichten über familiäre Spannungen im Hause Giuliani.

Laut US-Medien ist das Verhältnis zwischen dem ehemaligen Bürgermeister New Yorks und seinen Kindern aus zweiter Ehe mit Donna Hanover, Caroline (17) und Andrew (21), erheblich gestört. Streitpunkt: Giulianis dritte Ehefrau Judith Nathan.

In einem Interview mit der New York Times äußerte Sohn Andrew Bedenken an der Hochzeit und sagte, er und sein Vater hätten sich in letzter Zeit entfremdet. Nach der Hochzeit habe Giuliani seinerseits aufgehört, die Veranstaltungen an der High School seiner Tochter Caroline zu besuchen.

Wieso die Tochter den Präsidentschaftswahlkampf ihres Vaters nicht unterstützt, war auf ihrer "Facebook"-Seite nicht offiziell begründet.

© sueddeutsche.de/Gökalp Babayigit - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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