US-Vorwahlen:Huckabee erster Sieger des "Super-Dienstags"

Lesezeit: 1 min

In West Virginia holte Baptisten-Prediger Mike Huckabee den Wahlsieg bei den Republikanern. Allerdings ist sein Triumph eher unwichtig - und wohl von Wahltaktik bestimmt.

Der republikanische Senator John McCain steuert bei den Vorwahlen seiner Partei am Super Tuesday auf eine Vorentscheidung über die Präsidentschaftskandidatur zu. Der 71-Jährige hatte nach den Ergebnissen von Wählernachfragen besteChancen auf Siege in den wichtigen Staaten New York, New Jersey und Connecticut.

Nach der Stimmabgabe in North Little Rock, Arkansas: Mike und Janet Huckabee. (Foto: Foto: AFP)

Sein Konkurrent, Exgouverneur Mitt Romney, hoffte auf gute Ergebnisse in Kalifornien und Missouri, um den Abstand zu McCain nicht zu groß werden zu lassen. Romney schnitt den Wählernachfragen zufolge am besten in derjenigen Gruppe der republikanischen Wähler ab, die sich als dezidiert konservativ bezeichneten.

Den ersten Sieg des Super Tuesday hat jedoch Baptisten-Prediger Mike Huckabee errungen: Der frühere Gouverneur von Arkansas holte bei den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur im Ostküsten-Bundesstaat West Virginia 52 Prozent der Stimmen, wie der US-Fernsehsender CNN berichtete.

Sein Konkurrent Mitt Romney, Ex-Gouverneur von Massachusetts, landete demnach mit 47 Prozent auf Platz zwei, Senator John McCain kam mit nur einem Prozent der Stimmen auf den dritten Platz in dem ländlich geprägten konservativen kleinen Bundesstaat.

In West Virginia wurde zwei Mal abgestimmt, nachdem Romney nach Angaben seiner Partei die erste Runde zwar in absoluten Zahlen gewonnen, sich aber nicht die notwendige Mehrheit für den Sieg sichern konnte. Im zweiten Wahlgang siegte dann Huckabee. Bei Umfragen lag Huckabee zuletzt stets auf Platz drei hinter McCain und Romney.

McCains Anhänger auf Huckabees Seite

Das Votum in West Virginia gilt als relativ wenig bedeutend, da der Staat insgesamt nur 30 Delegierte zum Parteitag entsendet. 18 wurden am Dienstag Huckabee zuerkannt. Er gewann vor Romney mit 47 Prozent und McCain mit gerade einem Prozent.

Dem Sender CNN zufolge ist dies schlicht darauf zurückzuführen, dass McCain in West Virginia von vornherein keine Siegeschancen hatte und sich seine Anhänger auf Huckabees Seite schlugen, um Romney - McCains Hauptkonkurrenten - zu schwächen.

Am "Super-Dienstag" wurde in den USA in fast der Hälfte der Bundesstaaten über die Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur abgestimmt. Bei den Vorwahlen in insgesamt 24 Bundesstaaten wird entschieden, welche Delegierten auf die Nominierungsparteitage von Demokraten und Republikanern im Sommer entsandt werden.

Die Republikaner stimmten in 21 von 50 Staaten ab, die Demokraten in 22 Staaten, eine Überschneidung gab es in 19 Staaten. Bei den Republikanern sollten dabei 1081 der insgesamt 2380 Parteitags-Delegierten bestimmt werden, bei den Demokraten 2084 von 4049.

© AFP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: