US-Vorwahl in West Virginia:Parteibasis: Clinton soll weiterkämpfen

Lesezeit: 1 min

Hillary Clinton steht gegen ihren parteiinternen Rivalen Barack Obama schlecht da. Doch aufgeben soll die US-Demokratin nicht - das meint zumindest die Mehrheit ihrer Parteifreunde.

Viele Stimmen glauben, Hillary Clinton soll ihre Präsidentschaftskandidatur lieber aufgeben, doch das Parteivolk der US-Demokraten will offenbar noch keine Entscheidung.

Hillary Clinton (Foto: Foto: AFP)

Einer Umfrage für den Fernsehsender ABC und die Washington Post zufolge sehen zwei Drittel der befragten Parteimitglieder keine Notwendigkeit, dass die im Rennen mit ihren Senatskollegen Barack Obama zurückliegende frühere First Lady aufgeben sollte.

Selbst 42 Prozent der Anhänger Obamas sind der Ansicht, dass Clinton bis zum Ende des Vorwahlkampfes am 3. Juni weitermachen sollte. 85 Prozent der Demokraten waren zudem der Ansicht, dass die Partei trotz der heftigen Auseinandersetzungen zwischen Clinton und Obama die Reihen schließen wird, sobald ein Kandidat gefunden ist.

Beide Bewerber treffen an diesem Dienstag bei den Vorwahlen in West Virginia aufeinander. Die angeschlagene New Yorker Senatorin Clinton, die nach mehreren Wahlschlappen dringend einen Sieg benötigt, lag in den meisten Umfragen um mindestens 20 Prozentpunkte vor Obama.

Nur durch einen Erfolg kann sie hoffen, dass der ohnehin auf ihr lastende Druck nicht noch weiter zunimmt und sie sich gezwungen sieht, aufzugeben. Ihr Rivale gilt nach seinem überzeugenderen Abschneiden bei den jüngsten Vorwahlen mittlerweile als klarer Favorit auf die Nominierung. Bei den Republikanern steht der Kandidat John McCain bereits seit Wochen fest.

Nach West Virginia stehen nur noch fünf weitere Vorwahlen an, die nächsten am kommenden Dienstag in den Staaten Kentucky und Oregon. Umfragen deuten darauf hin, dass Obama drei der verbliebenen fünf Abstimmungen für sich entscheiden wird. In West Virginia geht es um 28 Delegierte, in Kentucky um 51 und in Oregon um 52.

Nach einer Zählung des Fernsehsenders CNN vom Dienstag kam Obama bei den an die Vorwahlergebnisse gebundenen Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag Ende August auf 1592, seine Rivalin auf 1424.

Der schwarze Senator hatte überdies demnach 277 Superdelegierte auf seiner Seite, die sich frei zwischen den Kandidaten entscheiden können, Clinton 273. Für eine Nominierung ist eine Mehrheit von 2025 Delegiertenstimmen nötig, die auch Barack Obama nur mit Hilfe eines weiteren Zulaufs von Superdelegierten erreichen kann. Rund 200 von ihnen haben sich noch nicht öffentlich festgelegt.

© dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: