US-Raketenabwehr in Osteuropa:Locken und drohen

Die USA geben ihre Versuche nicht auf, Russland für ihre umstrittene Raketenabwehr in Osteuropa zu gewinnen. Falls das nicht klappt, will sich Washington seinen weiteren Kurs aber nicht von Moskau vorschreiben lassen.

Die Vereinigten Staaten wollen selbst im Fall einer fehlenden Einigung mit Russland an der umstrittenen Raketenabwehr für Osteuropa festhalten.

Sollte es aus irgendeinem Grund keine Verständigung geben, dann würden sich die USA von Russland nicht die bilateralen Vereinbarungen mit anderen Ländern oder das Vorgehen innerhalb der Nato diktieren lassen, sagte der Staatssekretär im US-Außenministerium Eric Edelman am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington. Die Vereinigten Staaten hofften aber weiterhin darauf, dass es zu einer Art von Einigung mit Russland kommen werde.

Nach den Worten von Edelman hat der geplante Raketenabwehrschild für Osteuropa rein defensiven Charaker und soll die US-Truppen in Europa sowie die Verbündeten schützen. Dazu sollten etwa zehn Abwehrraketen in Polen stationiert und eine Radarstation in Tschechien aufgebaut werden.

Diese zehn Abwehrraketen bedeuteten angesichts von Hunderten von russischen Raketen und Tausenden von Sprengköpfen keinerlei Gefahr für Russland. Darüber hinaus seien die USA bereit, die Daten der Radarstation mit Russland zu teilen.

Edelman begründete die Notwendigkeit einer Raketenabwehr damit, dass derzeit 20 Länder Raketenprogramme unterhielten und dass die Gefahr durch die Weiterverbreitung von ballistischen Raketen weiter steige.

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