Der CSU-Sozialpolitiker Wolfgang Zöller wird Nachfolger des zurückgetretenen Unionsfraktionsvize Horst Seehofer. Der 62-jährige Maschineningenieur sei der einzige Kandidat für die Wahl am Freitag, nachdem der ebenfalls für den Posten ins Gespräch gebrachte CSU-Arbeitsmarktexperte Johannes Singhammer auf eine Kandidatur verzichtet hatte.
Singhammer sprach sich für Zöller als den künftigen Fraktionsvize für die Sozialpolitik aus.
Singhammer sagte der Bild-Zeitung (Donnerstagsausgabe), es sei zwar "durchaus ehrenvoll" gewesen, als Nachfolger Seehofers ins Gespräch gebracht worden zu sein.
Nach reiflicher Überlegung sei er aber zu dem Schluss gekommen, dass Zöller diese Funktion aufgrund seiner Qualifikation als "hervorragender Fachmann für die Gesundheitspolitik" vorbildlich ausfüllen werde.
Zöller sagte dem Kölner Stadt-Anzeiger, CSU-Landesgruppenchef Michael Glos habe ihn persönlich am Dienstagmorgen gefragt, ob er antreten wolle, und er habe "klar Ja gesagt". Zöller soll am Freitag auf einer Sitzung der CSU-Landesgruppe in sein Amt gewählt werden.
Seehofer war am Montag von seinem Amt als Fraktionsvize zurückgetreten, nachdem er zuvor heftige Kritik an dem von CDU und CSU ausgehandelten Gesundheitskompromiss geäußert hatte. Nach dem Streit will sich Seehofer will zu geistlichen Übungen in ein Benediktinerkloster in der Oberpfalz zurückziehen sagte.
"Nirgendwo kann ich die Möbel in meinem Kopf besser ordnen als in einem Konvent", sagte Seehofer der Illustrierten Bunte. "Man lernt bei den Mönchen loslassen von den Zwängen."