Umfragen zur Vorwahl in New Hampshire:Clintons Chancen bröckeln, Obama startet durch

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Hillary Clinton ist nach ihrer Niederlage bei den Vorwahlen in Iowa im Abwärtstrend. Ihr Konkurrent Barack Obama hat die Senatorin einer Umfrage zufolge auch im Staat New Hampshire eingeholt, einer anderen zufolge sogar überholt. Der einstigen Favoritin droht schon bei der zweiten Vorwahl das Aus.

Überraschung in New Hampshire: Einer Umfrage der amerikanischen Sender CNN und ABC zufolge hat Barack Obama von den US-Demokraten seine parteiinterne Rivalin Hillary Clinton in der Wählergunst eingeholt.

Obama, der Sieger bei den parteiinternen Abstimmungen vom Donnerstag im Bundesstaat Iowa, komme nun wie die ehemalige First Lady auf jeweils 33 Prozent der Stimmen. Edwards, der in Iowa Zweiter geworden war, kommt demnach auf 20 Prozent.

Der Umfrage des Rasmussen-Instituts zufolge hat Obama Clinton sogar um zehn Prozentpunkte überholt. Die Umfrage unter 510 Anhängern der Demokraten prognostziert Obama für die Primary in New Hampshire 37 Prozent, Clinton kam nur noch auf 27.

Clinton hatte seit Monaten bei Umfragen deutlich vor Obama gelegen. Experten glauben, dass Clinton bei einer Niederlage in New Hamsphire ihre Chancen auf eine Kandidatur für die US-Präsidentschaft schon eingebüßt haben könnte.

Bei den Republikanern führt der CNN-ABC-Umfrage zufolge Senator John McCain, der in Iowa bei den republikanischen Abstimmungen gemeinsam mit Ex-Gouverneur Fred Thompson Dritter geworden war.

Ex-Gouverneur Mitt Romney droht wie schon in Iowa trotz eines besonders aufwändigen und teuren Wahlkampfs nur Platz zwei. Er komme laut CNN nur auf 27 Prozent, McCain werde 33 Prozent gewinnen, sagt CNN voraus. Der republikanische Sieger in Iowa, Ex-Gouverneur Mike Huckabee, wird demnach lediglich elf Prozent der Stimmen erringen.

Unterdessen suchte Clinton in der letzten Fernsehdebatte der demokratischen Kandidaten vor der Vorwahl im US-Bundesstaat New Hampshire die direkte Konfrontation mit ihrem Rivalen Obama.

Zwei Tage nach ihrer überraschenden Niederlage in Iowa warf Clinton ihrem Senatskollegen Unbeständigkeit und Opportunismus in seinen politischen Ansichten vor. "Sie haben innerhalb von drei Jahren ihre Positionen zu einer ganzen Reihe von Sachfragen geändert", sagte sie zu Obama. Insofern könne ihr Konkurrent "eigentlich ziemlich gut mit sich selbst debattieren". Obama beschuldigte die Senatorin daraufhin, seine Politik falsch darzustellen.

Clinton hielt Obama vor, trotz anfänglicher Ablehnung im Senat für die Terrorabwehr-Gesetzgebung (Patriot Act) und für das Verteidigungsbudget gestimmt zu haben. Zudem habe er seine Haltung zur geplanten Gesundheitsreform geändert. Obama entgegnete: "Ich halte es für wichtig, dass wir jetzt nicht versuchen, uns gegenseitig die politische Bilanz zu verfälschen." Von Angriffen auf die Senatorin sah er ab.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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