Übersicht:Der Zug der Seuche

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Auf seinem Weg von Asien über Nahost bis nach Europa hat der Erreger bereits mindestens 91 Menschen getötet. Millionen Vögel sind verendet oder wurden gekeult. Ein Überblick, über die betroffenen Länder und die Schutzmaßnahmen.

DEUTSCHLAND: In Schnelltests wird die für Menschen bedrohliche Variante der Vogelgrippe am 14. Februar in zwei toten Schwänen auf der Ostsee-Insel Rügen entdeckt. Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer zieht daraufhin die Stallpflicht für Geflügel vor.

Die Vogelgrippe hat bald alle europäischen Länder erreicht. (Foto: Foto: dpa)

Sie gilt bundesweit seit dem 17. Februar. Geflügelmärkte sind verboten. Zudem sollen Schwäne stärker beobachtet und auf den Vogelgrippe-Erreger hin untersucht werden. Die Tiere gelten als besonders anfällig und werden daher als eine Art Frühindikator für die Ausbreitung der Krankheit gesehen.

Mittlerweile ist der Vogelgrippe-Erreger bei 117 toten Wildvögeln nachgewiesen. Nach Mecklenburg-Vorpommern sind nunmehr auch Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg betroffen.

ÖSTERREICH: In der steirischen Hauptstadt Graz wird H5N1 bei zwei Hühnern und drei Enten aus einem Tierheim festgestellt.

SCHWEIZ: Landesweit herrscht Stallpflicht für Federvieh. Erste Vogelgrippe-Verdachtsfälle bestätigten sich nicht.

FRANKREICH: Bei zwei Wildenten wird H5N1 festgestellt. Zudem wird der Vogelgrippe-Erreger H5 bei Truthähnen im Department Ain entdeckt. Es war der erste Ausbruch des Erregers auf einer Geflügelfarm in der EU.

ITALIEN: Nachdem der Vogelgrippe-Erreger H5N1 bei zwei Schwänen im Süden des Landes festgestellt worden ist, bricht die Nachfrage nach Geflügelfleisch um 70 Prozent ein.

GRIECHENLAND: Die Verkäufe von Geflügel brechen nach 17 bestätigten Fällen von H5N1 auch in Griechenland ein.

BULGARIEN: Der H5N1-Erreger ist bei einem toten Schwan in einem Feuchtgebiet nahe der Grenze zu Rumänien festgestellt worden. Die Europäische Union verhängt am 16. Februar ein Importverbot für Geflügelprodukte aus dem Land.

RUMÄNIEN: Nahe dem Schwarzmeer-Hafen Constanta werden weitere Vögel gefunden, die mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 infiziert sind.

UNGARN: Drei H5N1-Fälle bei toten Schwänen sind bestätigt. In den betroffenen Gebieten muss Geflügel in den Stall.

SLOWENIEN: In Slowenien wird die Vogelgrippe bei zwei Wildvögeln nachgewiesen. Ein mit H5N1 infizierter Schwan wird nahe der Grenze zu Österreich entdeckt. Die anschließend eingerichtete Schutzzone reicht über die Grenze hinweg. Slowenien verhängt Stallpflicht für Geflügel.

KROATIEN: Auf der Insel Ciovo, die der Hafenstadt Split vorgelagert ist, wird ein mit H5N1 infizierter toter Schwan entdeckt. Am Wochenende wird ein weiterer toter Schwan nahe der Adria-Küstenstadt Trogir positiv auf den H5-Virus getestet.

SLOWAKEI: Die ersten H5N1-Fälle wurden bei zwei Wildvögeln nachgewiesen.

BOSNIEN: In Bosnien werden zwei tote Schwäne gefunden, die mit Vogelgrippe infiziert waren. Tests, ob es sich um H5N1 handelt, stehen noch aus. Bosnien verhängt daraufhin ein Jagdverbot für Wildvögel und die Stallpflicht für Geflügel. Ferner wird die Einfuhr von lebenden Vögeln und Geflügelprodukten aus Slowenien, Italien, Griechenland und Bulgarien verboten.

TÜRKEI: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bislang zwölf Fälle von mit H5N1 infizierten Menschen bestätigt, vier Personen starben. Bei Tieren war die Vogelgrippe zuerst im Oktober nachgewiesen worden.

UKRAINE: Behörden geben vergangenes Jahr den erneuten Ausbruch der Vogelgrippe bekannt. Mehr als 200.000 Tiere werden daraufhin getötet. Die Ukraine hat mit den Tests verschiedener Impfstoffe gegen H5N1 begonnen und macht eine Entscheidung über Massenimpfungen von den Ergebnissen abhängig.

RUSSLAND: Präsident Wladimir Putin weist die russische Regierung an, Maßnahmen zu ergreifen, um einen erneuten Ausbruch der Vogelgrippe zu verhindern. Seit Juli kämpft Russland mit der Tierseuche. Mehr als 600.000 Tiere werden gekeult. Bisher ist kein Fall bekannt, in dem sich ein Mensch angesteckt hat.

NIEDERLANDE: Die EU hat dem Land erlaubt, Nutzgeflügel zu impfen, das in Kontakt mit Wildvögeln kommen kann und daher besonders gefährdet ist. Geflügel muss zudem landesweit in den Stall.

NORWEGEN: Hier herrscht landesweit Stallpflicht.

SCHWEDEN: Die Regierung hat Landwirte angewiesen, Geflügel in Ställen zu halten.

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