Trotz Verbots:Moskau beharrt auf Streubomben-Einsatz

Auch nach einem internationalen Streubomben-Verbot will Russland nicht auf diese Waffenart verzichten. Humanitäre Probleme gebe es nur bei "unsachgemäßer Verwendung".

Russland hält auch künftig am Einsatz von Streubomben fest. "Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass es sich bei Streubomben um eine legale Waffe handelt, die nicht vom internationalen Menschenrecht verboten ist", heißt es in einer am Freitag vom Außenministerium in Moskau verbreiteten Erklärung.

Wie hier im Libanon stellen Streubomben oft noch Jahre nach ihrem Abwurf eine enorme Gefahr dar - und müssen durch Bombenexperten entschärft werden. (Foto: Foto: AP)

Russland sei der Ansicht, dass "die humanitären Probleme mit Streubomben aus einer unsachgemäßen Verwendung" resultierten, heißt es weiter. Zudem spiele die Waffenart eine "eine entscheidende Rolle in den Verteidigungsinteressen Russlands".

Damit reagierte Moskau auf das in dieser Woche in Oslo unterzeichnete Abkommen, mit dem in werden Entwicklung, Herstellung, Lagerung und Anwendung von Streubomben geächtet werden. Die über 100 Unterzeichner-Staaten verpflichten sich, ihre Bestände aus dem Verkehr zu ziehen.

Streubomben zählen zu den gefährlichsten Waffenarten der Welt: Sie enthalten eine Vielzahl kleinerer Sprengsätze, die sich in der Luft über einer riesigen Fläche ausbreiten. Auf diese Art werden ganze Landstriche praktisch für Jahre vermint.

Moskau und Washington als größte Hersteller von Streubomben hatten das Abkommen nicht unterzeichnet.

© AFP/dpa/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: