Terror im Irak:Dutzende Tote bei Selbstmordanschlag

Der Zeitpunkt war mit Bedacht gewählt: Während des muslimischen Opferfestes zündete ein Attentäter seinen Sprengsatz - und riss in einem gutbesuchten Restaurant mindestens 45 Menschen in den Tod.

Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Restaurant im Nordirak sind am Donnerstag mindestens 45 Menschen getötet und mehr als 90 weitere zum Teil schwer verletzt worden. Nach anderen Angaben handelt es sich sogar um 55 Tote und etwa 120 Verletzte. Wie der stellvertretende Polizeichef der Stadt Kirkuk, Torhan Jussef, mitteilte, handelte es sich um das folgenschwerste Attentat im Irak seit Juni.

Die Opfer aßen am letzten Tag des muslimischen Opferfestes El Adha in einem Restaurant zu Mittag. Nach Angaben eines Augenzeugen zündete der Attentäter seinen Sprengstoffgürtel in der Mitte des Saals, in dem sich zahlreiche Familien befanden. Wegen des Feiertages war das Restaurant besonders gutbesucht.

Das Innenministerium in Bagdad teilte hingegen mit, vor dem Lokal sei ein mit Sprengstoff präpariertes Fahrzeug in die Luft gesprengt worden. Unter den Opfern waren viele Frauen und Kinder. Ein Arzt des städtischen Krankenhauses sagte, der Strom der eingelieferten Verletzten reiße nicht ab.

Die angegriffene Gaststätte liegt an einer Straße rund 15 Kilometer nördlich von Kirkuk. Das erdölreiche Kirkuk ist von Spannungen zwischen verschiedenen Volksgruppen geprägt. In der Stadt leben Kurden, die auch die örtliche Regierung und den Großteil der Sicherheitskräfte kontrollieren, sowie Araber und Angehörige der turkmenischen Minderheit. Im Juni waren bei einem Anschlag in der Nähe eines Markts in Bagdad 51 Menschen getötet und 75 verletzt worden.

© AFP/dpa/AP/cgu/gba/ihe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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