Symbolfigur der Bürgerrechtsbewegung:Rosa Parks ist tot

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Berühmt wurde Parks, als sie sich weigerte, ihren Sitzplatz in einem Bus für einen Weißen zu räumen. 1955 löste ihr Verhalten einen politischen Eklat aus und war der Anfang der amerikanischen Bürgerrechstsbewegung.

Rosa Lee Parks starb am Montag im Alter von 92 Jahren in Detroit. Mit ihrer Weigerung vom 1. Dezember 1955 wurde Parks zu einer Pionierin der Bewegung für die Gleichberechtigung der Schwarzen in den USA.

Musste ins Gefängnis, weil sie ihren Sitzplatz nicht für einen Weißen räumen wollte - Rosa Lee Parks. (Foto: Foto: AFP)

Parks hatte sich am 1. Dezember 1955 in Montgomery (Alabama) geweigert, sich in einem öffentlichen Bus sich auf eine der hinteren Bänke zu sitzen. Damit verstieß die schwarze Näherin gegen die damals geltende Rassentrennung.

Für ihre Weigerung wurde die damals 42-jährige Parks ins Gefängnis geworfen und zu einer Geldstrafe von 14 Dollar verurteilt. Die Verhaftung löste einen 381 Tage dauernden Boykott des Busverkehrs durch die schwarze Bevölkerung aus. Die Aktion organisierte der damals noch kaum bekannte baptistische Pfarrer Martin Luther King.

King wurde später zum Präsidenten der neugegründeten "Montgomery Improvement Association" gewählt. Die Bewegung war erfolgreich: 1956 erklärte das oberste US-Gericht die Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln für verfassungswidrig.

"Mir taten die Füße weh"

"Ich hatte keine Ahnung, dass sich so viel daraus entwickeln würde", sagte Parks später. "Mir taten die Füße weh, und ich weiß nicht, warum ich mich geweigert habe aufzustehen. Aber der eigentliche Grund war, dass ich spürte, dass ich ein Recht hatte, wie jeder andere Fahrgast behandelt zu werden."

Der Bus-Boykott von Montgomery führte schließlich zum Gesetz von 1964, das jede Diskriminierung der Hautfarbe in allen öffentlichen Einrichtungen für verboten erklärte. Rosa Parks aber hatte nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis Schwierigkeiten, wieder ins Leben zurückzufinden und einen Arbeitsplatz in Alabama zu finden.

In einem Klima der Drohungen und Einschüchterung zog sie 1957 mit ihrem Mann nach Detroit um. Dort war sie bis 1988 als Mitarbeiterin des Abgeordneten John Conyers tätig. Danach engagierte sie sich im Rosa- und Raymond-Parks-Institut für Selbstbestimmung, das 1987 gegründet wurde. 1992 veröffentlichte sie ihre Autobiografie, 1999 wurde sie mit der Goldmedaille des Kongresses geehrt, der höchsten zivilen Auszeichnung der USA.

Rosa Parks wurde am 4. Februar 1913 als Rosa Louise McCauley in Tuskegee, Alabama, geboren. Wegen einer Krankheit musste sie ihr Studium abbrechen. Aber ihr Mann Raymond Parks, den sie 1932 heiratete, ermutigte sie, das High-School-Studium wiederaufzunehmen, das sie 1934 mit einem Diplom abschloss. Unter seinem Einfluss engagierte sie sich auch als Mitglied der führenden Interessenorganisation der Schwarzen, der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP).

In Detroit sind eine Straße und eine Schule nach Rosa Parks benannt, in Montgomery gibt es ein nach ihr benanntes Museum. Bei einer Veranstaltung im Jahr 1988 sagte sie: "Ohne Mut und Inspiration werden die Träume sterben, die Träume von Freiheit und Frieden."

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