Wenn Erika Rosenberg von "dem guten Deutschen" spricht, dann meint sie zunächst einmal ihren importierten deutschen Kaffee. Der von drüben, wie sie sagt. Rosenberg trägt eine große Porzellankanne mit dem Wappen der Stadt Berlin ins Wohnzimmer und gießt in Sammeltassen ein. Von ihrer Wohnung im achten Stock eines Hochhauses in Buenos Aires betrachtet ist die Bundesrepublik tatsächlich ein Land, das drüben liegt, jenseits des Ozeans. Es ist ein Land, man spürt das sofort, zu dem diese Frau ein eigenartiges Verhältnis hat. Geprägt von Schmerz. Und von Sehnsucht. "Ich durfte nicht in Deutschland geboren werden", sagt Erika Rosenberg.
Streit um Schindlers Liste:Papierkrieg
Lesezeit: 10 min
23 Seiten mit Namen, mehr als tausend gerettete Leben: Aber wie gedenkt man richtig? Und wo? Eine Recherche in Buenos Aires und Jerusalem.
Von Boris Herrmann und Peter Münch, Buenos Aires/Jerusalem
Lesen Sie mehr zum Thema