Statistisches Bundesamt:Weiblich dominiert

Lesezeit: 1 min

5,3 Millionen: So viele Menschen wie nie zuvor arbeiten derzeit im Gesundheitswesen, drei Viertel von ihnen sind Frauen. Dabei steigt die Zahl der Teilzeitkräfte und der geringfügig Beschäftigten viel stärker als die der Vollzeit-Mitarbeiter.

Von Kim Björn Becker, München

Mehr Menschen als jemals zuvor sind im deutschen Gesundheitswesen beschäftigt. Die Branche hatte zum Ende des Jahres 2015 etwa 5,3 Millionen Arbeitnehmer, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden bekannt gegeben hat. Der Anstieg um 112 000 Personen zum Vorjahr entspricht einem Plus von 2,2 Prozent. Vor zehn Jahren übten noch eine Million Menschen weniger einen Beruf mit Bezug zum Gesundheitswesen aus. Seitdem hat es einen stetigen Anstieg bei der Zahl der Arbeitskräfte gegeben - auch wenn der jährliche Zuwachs nun etwas geringer ausgefallen ist als zuvor.

Vor allem die Altenpflege trug spürbar zu dem jüngsten Anstieg der Beschäftigungszahlen bei. Dort wurde binnen eines Jahres ein Plus von 25 000 Arbeitnehmern verzeichnet. Die Statistiker in Wiesbaden führen den Trend auf die Pflege-Reformen der schwarz-roten Bundesregierung zurück. Dadurch seien deutlich mehr Mitarbeiter eingestellt worden, heißt es. Der Personalzuwachs in stationären Einrichtungen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen fiel etwas stärker aus als im ambulanten Bereich.

Die Zahl der Teilzeitkräfte und der geringfügig Beschäftigten steigt deutlich an

Etwas schwächer als bei der Altenpflege fiel die Entwicklung in den sogenannten medizinischen Gesundheitsberufen aus - dazu zählen zum Beispiel Ärzte, Krankenpfleger und Rettungssanitäter. Die Zahl der Ärzte und Zahnärzte stieg nur um 7000 Personen, was etwa einem Plus von 1,5 Prozent entspricht. In ähnlichem Umfang erhöhte sich auch die Zahl der Arzthelfer und der Mitarbeiter in den Bereichen Rettungsdienst und Geburtshilfe. Deutlich überdurchschnittlich wuchs die Zahl der Heilpraktiker, von ihnen gab es Ende 2015 etwa 10 000 (oder 2,6 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor.

Dabei ist das deutsche Gesundheitsweisen nach wie vor eher weiblich und von Teilzeitarbeit dominiert: Der Frauenanteil bleibt auch laut den jüngsten Zahlen überdurchschnittlich hoch, derzeit sind mehr als drei Viertel der Beschäftigten im Gesundheitswesen weiblich. Zugleich stieg die Zahl der Teilzeitkräfte sowie der geringfügig Beschäftigten deutlich stärker als die Zahl der Vollzeitkräfte: Letztere erhöhte sich nur um 1,2 Prozent, die Zahl der Teilzeit-Mitarbeiter stieg demgegenüber binnen eines Jahres um 3,1 Prozent. Rechnerisch umfasst das deutsche Gesundheitswesen somit knapp vier Millionen Vollkräfte, das sind etwa 86 000 mehr als noch im Jahr zuvor.

© SZ vom 26.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: