Statistik:1,5 Millionen Zuzügler

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So viele Menschen wie seit zwei Jahrzehnten nicht sind 2014 aus dem Ausland nach Deutschland gezogen, zwei Drittel von ihnen Bürger der EU. Aber es wächst auch die Zahl der Menschen, die hier Asyl suchen.

Von Markus C. Schulte von Drach, München

So viele Menschen wie seit 23 Jahren nicht sind 2014 aus dem Ausland nach Deutschland gezogen. Insgesamt 1 465 000 Zuzügler kamen im vergangenen Jahr über die Grenzen ins Land, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. 122 000 waren Deutsche, 830 000 kamen aus EU-Staaten. Allein aus Polen und Rumänien kamen jeweils fast 200 000 Zuwanderer. Allerdings verließen auch 914 000 Abwanderer das Land, darunter 149 000 Deutsche. Im Saldo zogen 2014 fast 550 000 Menschen mehr zu als weg. Besonders hoch ist dieser Wanderungssaldo bei Rumänen, Polen und Syrern.

Auch die Zahl der Flüchtlinge, die in Deutschland Hilfe finden, ist 2014 deutlich gestiegen. Am Ende des vergangenen Jahres erhielten 363 000 Menschen Unterstützung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, das waren so viele wie seit 1999 nicht mehr. Ende 2013 waren es noch 225 000 gewesen. Die Zahl erhöht sich damit seit 2010 zum fünften Mal in Folge, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Für diese Asylleistungen zahlten Bundesländer und Kommunen 2014 insgesamt 2,4 Milliarden Euro, das waren 58 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Ein Drittel der Leistungsempfänger waren Kinder, lediglich ein Prozent war mindestens 65 Jahre alt.

Leistungsberechtigt sind alle Ausländer und ihre Familienmitglieder in Deutschland, deren Asylantrag geprüft wird. Darüber hinaus sind aber auch Flüchtlinge leistungsberechtigt, die unerlaubt eingereist sind oder deren Asylantrag abgelehnt wurde - bis sie das Land verlassen haben. Auch wer eine Duldung erhalten hat, etwa weil kein Pass vorliegt oder eine Abschiebung in eine Krisenregion nicht möglich ist, wird unterstützt, bis die Situation sich ändert. Schließlich muss den Menschen ein würdevolles Leben ermöglicht werden, auch wenn sie letztlich nicht bleiben dürfen.

© SZ vom 04.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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