Stasi-Dateien:Tausenden Stasi-Mitarbeitern droht Enttarnung

Der US-Geheimdienst CIA hat der Bundesrepublik die Stasi-Agentenkartei "Rosenholz" zurückgegeben. Zehntausenden Deutschen droht nun eine Enttarnung als frühere Mitarbeiter des DDR-Geheimdiensts.

Das berichtet die Berliner Zeitung unter Berufung auf Informationen aus der Birthler-Behörde, wo derzeit die so genannten "Rosenholz"-Unterlagen technisch aufbereitet werden. Das Material umfasse die Namen von rund 50.000 Deutschen, die seit den 50er Jahren für die mit der Auslandsspionage befasste Stasi-Hauptverwaltung A (HVA) tätig waren.

Etwa 40.000 davon seien ehemalige DDR-Bürger. Sie seien meist als Instrukteure und Kuriere in Spionageoperationen gegen den Westen eingebunden gewesen und bis jetzt weit gehend unenttarnt.

Experten der Birthler-Behörde schlössen nicht aus, dass einige inzwischen politische Ämter inne hätten oder in den Reihen der Behörde selbst arbeiteten.

Die Bundesbeauftragte Marianne Birthler kündigte in der Zeitung an, dass die "Rosenholz"-Unterlagen in absehbarer Zeit auch für die Überprüfung von Parlamentariern sowie von Mitarbeitern im öffentlichen Dienst genutzt werden sollten.

Die HVA-Agentenkartei war während der Wendezeit unter ungeklärten Umständen in die Hände der CIA gelangt.

(sueddeutsche.de/dpa)

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