Staatsbesuch:Zwei Staaten, drei Sorgen

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Israels Staatspräsident Reuven Rivlin trifft auf Angela Merkel. (Foto: Axel Schmidt/Reuters)

Deutschland fürchtet eine zunehmende Isolierung Israels - das wird beim Besuch von Staatspräsident Reuven Rivlin in Berlin deutlich.

Von Stefan Braun, Berlin

Manchmal kommen große Sorgen in kleinen Botschaften daher. So ist das zum Beispiel im deutsch-israelischen Verhältnis. Als Bundespräsident Joachim Gauck den israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin am Montagabend zum Staatsbankett begrüßte, schwärmte Gauck von der Beziehung zwischen beiden Ländern. Er sprach vom Geschenk der Versöhnung; er freute sich über das Wunder des Vertrauens, das die Israelis den Deutschen geschenkt hätten. Schöne, herzliche Sätze sind das gewesen, in die Gauck nur für einen winzigen Moment jenes Thema hineinmanövrierte, mit dem viele in der deutschen Regierungsspitze große Sorgen verbinden: Israels vorläufige Abkehr von der Zwei-Staaten-Lösung. Man habe auch über Themen geredet, bei denen man "nicht ganz einer Meinung" sei, sagte Gauck freundlich - und betonte danach, dass auch diese Themen die Beziehung nicht belasten würden.

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