Sozialdemokraten:Wer die Arbeiter verliert...

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SPD-Vize Sigmar Gabriel sieht „zu wenig Rotes“ in seiner Partei. (Foto: Tobias Schwarz/AFP)

Sigmar Gabriel liest der SPD die Leviten: Sie habe sich in postmodernen Debatten wohlgefühlt und ihren Kern vergessen.

Von Matthias Drobinski

Die SPD hat sich kulturell von ihren möglichen Wählern entfernt. In ihr gibt es "oftmals zu viel Grünes und Liberales und zu wenig Rotes". Sie vergisst jene, "die mit dem Schlachtruf der Postmoderne ,Anything goes' nicht einverstanden sind". Deutschlands älteste Partei hat ihren Kern verloren - das sagt in der jüngsten Ausgabe des Spiegels nicht irgendein Politikwissenschaftler. Es ist Sigmar Gabriel, der das schreibt, der Vize-Parteichef und geschäftsführend amtierende Außenminister. Es ist eine grundsätzliche Analyse der Niederlage bei der Bundestagswahl, und was Gabriel empfiehlt, dürfte in der Partei heftig diskutiert werden: Die SPD soll sich auf ihre Kernwähler und Kernthemen konzentrieren, im Zweifel den Erhalt von Arbeitsplätzen über den Umweltschutz stellen, Wörter wie "Heimat" oder "Leitkultur" nicht sofort des Rechtsradikalismus verdächtigen; sie soll weniger postmodern und mehr klassisch modern sein.

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