Sicherheitskonferenz:"Unsere Raketen sind defensiv"

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In seiner mit Spannung erwarteten Rede bekräftigt Irans Chef-Unterhänder Laridschani die Verhandlungsbereitschaft seines Landes. Zweifel an den friedlichen Absichten Teherans wies er zurück - sie seien "überraschend und unbegründet".

Der iranische Atom-Chefunterhändler Ali Laridschani hat die Verhandlungsbereitschaft seines Landes unterstrichen.

Irans Chef-Unterhändler Ali Laridschani gibt die Richtung vor: Sein Land wolle Frieden, sagte er. (Foto: Foto: dpa)

"Wir müssen Verhandlungen haben, Lösungen sind möglich", sagte Laridschani auf der Münchner Sicherheitskonferenz. "In unserer Verteidigungsdoktrin ist kein Platz für nukleare oder chemische Waffen."

Zweifel an den friedlichen Absichten des Projekts wies Laridschani als überraschend und unbegründet zurück. Iran wolle nur Atomenergie friedlich nutzen: "Sie sollten sich keine Sorgen machen", sagte Laridschani. Der Iran bedrohe weder Israel noch Europa und unterstütze auch keine Terroristen.

Die iranischen Raketen seien rein defensiv. Iran sei bereit, mit den Vereinten Nationen zu kooperieren, versicherte Laridschani. "Wir müssen Verhandlungen haben und gegenseitigen Respekt." Eine Uran-Anreicherung nur bis zu einer gewissen Höhe wäre akzeptabel. Aber der Druck, die Kritik der UN-Atomenergiebehörde an den iranischen Atomplänen und die Einschaltung des UN-Sicherheitsrates seien nicht akzeptabel gewesen.

"Was man hier angezettelt hat, ist voll von Abenteurertum", sagte Laridschani. Einige Mächte wollten nur verhindern, dass der Iran Atomenergie nutzen könne. Niemand sollte in das Atomprojekt etwas hineindeuten, "bevor ein Vergehen wirklich erfolgt ist". Niemand dürfe seine Werte anderen aufzwingen.

"Wir haben ein demokratisches System in unserem Land", versicherte Laridschani, der seine Rede "im Namen Gottes, des Barmherzigen und Allmächtigen" begonnen hatte. Mit Blick auf iranische Widerstandsgruppen sagte er: "Wir sind ein Opfer des Terrorismus." Auf Fragen, warum der iranische Präsident Ahmadinedschad den Holocaust leugne, sagte Laridschani, er verstehe diese Empfindlichkeiten nicht.

Der Chef-Unterhändler machte die US-Besetzung des Irak für den Terrorismus in der Region verantwortlich und rief die USA zum Abzug auf. Terroristen rechtfertigten ihre Taten mit der US-Besatzung, und die USA begründeten höhere Militärpräsenz mit den Terroranschlägen. "Das ist ein Teufelskreis", sagte Laridschani. "Die Probleme, die wir sehen, haben ihre Ursache in der Besetzung." Die Menschen fühlten sich durch die Anwesenheit der US-Soldaten in ihren religiösen Gefühlen verletzt.

Der Terror heute sei eine Frucht der Saat der Vergangenheit. "50 Jahre lang haben die Amerikaner ein diktatorisches Regime im Iran unterstützt."

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