Sarah Palin:Gebete für Obama

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Im Wahlkampf hat Sarah Palin mächtig gegen Barack Obama gewettert. Nun preist die Ex-Kandidatin für das US-Vizepräsidentenamt den künftigen Präsidenten - mit Einschränkungen.

Neues von Sarah Palin: Mehr als eineinhalb Wochen nach ihrer Niederlage als republikanische Kandidatin für das US-Vizepräsidentenamt äußerte sich die Ikone der evangelikalen Rechten, wie sie es künftig mit dem kommenden Präsidenten halten möchte.

Sarah Palin unterliegt offenbar einem Sinneswandel: "Ich bete für Obama", sagte sie. (Foto: Foto: AP)

In einem Interview mit dem Fernsehsender CNN erklärte sich Palin zu einer Zusammenarbeit mit dem künftigen Staatschef Barack Obama bereit. "Es wäre eine Ehre, unserem neuen Staatschef zu helfen und ihn zu unterstützen", sagte die Gouvereurin des Bundesstaates Alaska.

"Ich bin stolz auf Obama und bete für ihn", sagte Palin weiter. Was Obamas Regierungspläne betreffe, sei sie optimistisch, so Palin. Sie wolle mit der demokratischen Regierung von Obama, der am 20. Januar sein Amt antritt, vor allem im Bereich der Energiepolitik zusammenarbeiten. Auch glaube sie an seine Fähigkeiten als künftiger oberster Befehlshaber der US-Armee.

Gleichzeitig zeigte sich die Gouverneurin von Alaska weiterhin besorgt über die Beziehungen, die Obama zu dem früheren radikalen linken Aktivisten Bill Ayers unterhalte.

Palin hatte Obama im Wahlkampf enge Kontakte zu Ayers vorgeworfen, der in den 60er Jahren Mitglied einer gewalttätigen Untergrundbewegung war. "Ich denke, dass es immer gut ist, darüber zu reden. Dennoch ist der Wahlkampf vorbei (...) Es ist Zeit, voranzuschreiten", sagte sie.

John McCain nimmt sie in Schutz

Spekulationen, sie wolle 2012 als Präsidentschaftskandidatin antreten, hat Sarah Palin indes gedämpft. Die Zukunft sei nicht die Präsidentschaftswahl 2012, sondern vielmehr der Haushalt sowie die Reform für das kommende Jahr, sagte sie. "Darauf konzentrieren wir uns", so Palin.

Noch kurz zuvor hatte Palin die Spekulationen, sie wolle sich für das Präsidentenamt bewerben, genährt: Wenn Gott ihr die "offene Tür" zum Weißen Haus zeige, werde sie dieser Weisung folgen, sagte sie. Nach ihrer Ankunft bei einem Kongress der republikanischen Gouverneure hatte sie außerdem betont: "Ich würde gerne alles tun, worum man mich bittet, diese Nation voranzubringen."

Joh McCain nahm Sarah Palin derweil in Schutz. Palins Bewerbung habe seinem Wahlkampf nicht geschadet, sagte er in der Fernsehshow von Late-Night-Talker Jay Leno.

Der Wahlkampf sei von Anfang an hart gewesen, und am Ergebnis hätte sich nichts geändert, wenn ihm die Republikaner jemand anderen als "Running Mate" an die Seite gestellt hätten, so McCain in der "Tonight Show".

Das Magazin "Newsweek" berichtete, die Senatorin von Alaska habe im Wahlkampf sehr viel mehr als die bislang bekannten 150.000 Dollar für Kleidung ausgegeben. Die Berater John McCains hätten ihr gesagt, sie solle sich drei Garderoben für den Parteitag kaufen. Dies ließ sich Sarah Palin offenbar nicht zweimal sagen.

© sueddeutsche.de/AP/dpa/AFP/akh/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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