Reformationsjubiläum:Fest der Versöhnung

Der 500. Jahrestag von Martin Luthers Thesenanschlag soll keine "protestantische Selbstbeweihräucherung" werden.

Das Reformationsjubiläum soll nach dem Wunsch der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ein Zeichen der Versöhnung mit der katholischen Kirche setzen. "Wir begehen das Jahr 2017 ökumenisch - als Christusfest", sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm am Montag in Berlin. Der 500. Jahrestag von Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg solle keine "protestantische Selbstbeweihräucherung" werden. "Wir wollen alles tun, um jede Form von Konfessionalismus zu überwinden", sagte Bedford-Strohm. Die Feiern sollen ein Jahr dauern. Für den Herbst planen evangelische und katholische Spitzenvertreter eine Pilgerreise nach Israel und Palästina. Zu einem Open-Air-Gottesdienst in Wittenberg werden am 28. Mai 2017 mehrere Hunderttausend Menschen erwartet. Die Feiern trügen auch europäischen Charakter - die Reformation sei ja nicht nur eine deutsche Angelegenheit gewesen, sagte Bedford-Strohm. Am 2. Oktober dieses Jahres wird die restaurierte Schlosskirche in Wittenberg in Anwesenheit von Bundespräsident Joachim Gauck und der dänischen Königin Margrethe II. eröffnet. Ende Oktober wird Papst Franziskus den Lutherischen Weltbund in Schweden besuchen.

© SZ vom 10.05.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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