Ja. Allerdings nur, wenn man im Alltag auf einige Annehmlichkeiten verzichtet. Die EU-Kommission befürchtet, dass Google seine Macht im Netz ausnutzt, um die Konkurrenz kleinzuhalten. Deshalb hat sie nun ein Wettbewerbsverfahren gegen den Internetkonzern eingeleitet.
In Deutschland nutzen mehr als 90 Prozent der Menschen Google, wenn sie etwas im Internet suchen. Durch diesen enormen Andrang weiß die Maschine ziemlich gut, was die Leute wollen. Die Ergebnisse, denen viele vertrauen, stehen oben. Bei aktuellen Nachrichten ist Google deshalb oft schneller als die Suchmaschine Bing, die nicht einmal drei Prozent aller Deutschen nutzen. Sie gehört zum Softwarekonzern Microsoft, liefert aber auch die Ergebnisse auf anderen Seiten mit Suchschlitz - etwa bei Yahoo.
Während Google und Microsoft die Anfragen abspeichern, um die Suchgewohnheiten besser analysieren und antizipieren zu können, versprechen Duck Duck Go, Qwant oder Xquick eine anonyme Suche. Weder die eingegebenen Begriffe noch die Kennnummer des Rechners, von dem die Frage kommt, werden gespeichert. Allerdings bietet Google nicht nur eine Suchmaschine, sondern auch andere Dienste. Wer dem Konzern entkommen will, müsste auch auf Videos bei Youtube verzichten, auf die Orientierung per Google Maps oder auf den kostenlosen E-Mail-Dienst GMail, über den immerhin acht Prozent aller Deutschen ihre digitale Post verschicken. Auch das mobile Betriebssystem Android, das auf 80 Prozent aller deutschen Smartphones läuft, etwa auf den Geräten von Samsung, kommt von dem amerikanischen Konzern. Zumeist sind auf diesen Telefonen, wenn sie in den Läden liegen, viele von Googles Diensten bereits vorinstalliert. Und die wenigsten Menschen machen sich die Mühe, einen anderen, womöglich auch noch kostenpflichtigen Dienst, herunterzuladen.