Profifußball:Der Experte

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Thomas Hitzlsperger weiß: Wenn beim Spiel Werder gegen Mainz die Eckfahne mit der Regenbogenfahne beflaggt wird, kann das was mit ihm zu tun haben, muss aber nicht. (Foto: Alessandra Schellnegger)

2014 hatte Thomas Hitzlsperger sein Coming-out. Ein Treffen mit einem klugen Mann - in einem sonderbaren Land.

Von Holger Gertz

Was aus einem Fußballer werden kann, lässt sich am Beispiel Gary Lineker schön erzählen. Ein Junge aus Leicester, Henkelohren, fleischige Nase. Auf alten Fotos sieht er so aus, wie Fußballjungs in Bilderbüchern immer aussehen. Kein besonders guter Schüler, aber ein irres Talent auf dem Platz, ein Stürmer. 48 Tore in 80 Spielen für die englische Nationalmannschaft, eines davon in einem Match des Jahrhunderts, Argentinien gegen England bei der WM 1986. Jenes Spiel, in dem erst Gott per Hand zum 1:0 für Argentinien traf, ehe Diego Maradona das 2:0 nachlegte, ein Traumtor am Ende eines getanzten Dribblings. Gary Lineker schoss dann das 2:1, kein Mensch erinnert sich an dieses Tor, es ist verblasst neben den Treffern von Gott und Maradona. Lineker war ein Weltklasse-Stürmer, gerade weil er Gebrauchs-Tore schoss, wenn es drauf ankam. In seiner gesamten Karriere hat er weder Gelb noch Rot gesehen. So viel zum Fußballer.

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