Politbarometer:SPD bergab, Schröder bergauf

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Wäre am Sonntag Bundestagswahl, bekäme die SPD das schlechteste Ergebnis aller Zeiten - auch weil die Linkspartei um Ex-SPD-Chef Lafontaine so stark im Kommen ist. Gerhard Schröder hat dagegen bei der Kanzlerfrage wieder Boden gut gemacht.

Die SPD verliert nach dem neuesten Politbarometer weiter an Wählergunst. Dagegen legen das geplante Linksbündnis und die Grünen bei der Frage nach der politischen Stimmung zu. Obwohl die Union und die FDP leicht an Zustimmung verlieren, hätte eine Koalition von CDU/CSU und FDP eine klare Mehrheit, wenn am nächsten Sonntag der Bundestag gewählt würde.

Das geht aus dem ZDF-Politbarometer hervor, das am Freitag in Mainz veröffentlicht wurde. Die persönlichen Zustimmungswerte des rot-grünen Spitzenpersonals haben sich nach starken Einbrüchen in den vergangenen Monaten wieder leicht erholt.

Schwarz-Gelb bei 51 Prozent

In der politischen Stimmung liegt die SPD jetzt bei 24 Prozent (minus 2). Die geplante Linkspartei aus PDS und WASG konnte dagegen auf 11 Prozent zulegen. Einzeln erreichten beide vor zwei Wochen 5 Prozent beziehungsweise 3 Prozent. Die Grünen verbesserten sich auf 10 Prozent (plus 1). CDU/CSU hatte ebenfalls wieder Einbußen und lag bei 45 Prozent (minus 2), die FDP bei 6 Prozent (minus 1).

Würde schon am nächsten Sonntag gewählt, käme die SPD auf 27 Prozent (minus 2), die CDU/CSU unverändert auf 44 Prozent. Die Grünen erreichten 9 Prozent (plus 1), die FDP bliebe bei 7 Prozent. Eine mögliche Linkspartei läge bei 8 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen bei 5 Prozent. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und FDP eine klare Mehrheit im Bundestag.

Bei der Bewertung der zehn wichtigsten Politiker hält Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) weiter Platz eins. Er rutscht aber auf der +5/-5-Skala auf einen Durchschnittswert von 1,1 nach 1,4 vor zwei Wochen ab. Es folgt CDU-Chefin Angela Merkel mit 0,6 (0,8) vor Außenminister Joschka Fischer (Grüne) mit 0,4 (0,3) und Bundeskanzler Gerhard Schröder mit 0,1 (0,0).

Schröder und Merkel Kopf an Kopf

Auf Platz fünf liegt CSU-Chef Edmund Stoiber mit 0,0 (0,1), gefolgt von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD), ebenfalls 0,0 (minus 0,1). Danach: SPD-Chef Franz Müntefering mit minus 0,3 (minus 0,4) vor Hessen-Ministerpräsident Roland Koch (CDU) mit ebenfalls minus 0,3 (minus 0,3). Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle bleibt bei minus 0,7, Finanzminister Hans Eichel (SPD) erreicht minus 0,8 nach minus 0,9 vor 14 Tagen.

Schröder und Merkel ziehen bei der Frage nach dem bevorzugten Kanzler mit je 44 Prozent Zustimmung gleich. Vor zwei Wochen stimmten noch 48 Prozent für eine Kanzlerin Merkel vor Schröder mit damals 41 Prozent.

Bundespräsident Horst Köhler, der seit knapp einem Jahr im Amt ist, bescheinigten 76 Prozent, er mache seine Arbeit gut. Dass Köhler sich häufiger zu aktuellen politischen Themen äußert, stößt bei 83 Prozent auf große Zustimmung, 12 Prozent finden das nicht gut. 6 Prozent geben kein Urteil ab.

Für die Repräsentativ-Umfrage sprach die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen in der Zeit vom 21. bis 23. Juni 2005 telefonisch mit 1175 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte.

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