Politbarometer:Merkel neue Nummer Eins

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Es gibt ihn tatsächlich, den Amtsbonus. Seit Angela Merkel Bundeskanzlerin ist, schnellen ihre Beliebtheitswerte nach oben. Jetzt hat sie SPD-Chef Platzeck als beliebtesten Politiker abgelöst. Davon profitiert auch die Union.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nach dem ZDF-Politbarometer erstmals die beliebteste Politikerin in Deutschland. Bei der Bewertung nach Sympathie und Leistung überholte sie jetzt den SPD-Vorsitzenden Matthias Platzeck und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU), die auf die Plätze zwei und drei rutschten.

Angela Merkel hat angesichts der jüngsten Umfragen gut lachen (Foto: Foto: dpa)

Merkel erreicht nun einen Wert von 2,2 auf einer Skala von minus fünf bis plus fünf. Im Dezember hatte sie mit der Note 1,7 noch auf Rang drei gelegen.

Die Arbeit der Bundeskanzlerin trifft auf so große Zustimmung wie noch nie: Jetzt sagen 84% der Wahlberechtigten, dass die Kanzlerin ihre Sache eher gut mache (Dezember: 72%), lediglich 9% sagen "eher schlecht" (Dezember: 10%).

Optimismus für Wirtschaftslage überwiegt

Auch die Union profitiert von ihrer Nummer eins. Wenn schon am nächsten Sonntag wieder Bundestagswahl wäre, kämen CDU und CSU gemeinsam auf 39 Prozent (plus 1) und die Sozialdemokraten auf 33 Prozent (minus 1). Die FDP bleibt demnach unverändert bei 9 Prozent, die Linkspartei und die Grünen liegen jeweils unverändert bei 8 Prozent. Damit wäre Schwarz-Gelb knapp vor einer eigenen Mehrheit: 48 Prozent für Union und FDP stehen 49 Prozent für SPD, Grüne und Linkspartei gegenüber.

Die Deutschen bewerten die Wirtschaftsaussichten so günstig wie schon seit fünf Jahren nicht mehr. Laut Politbarometer glauben inzwischen 42 Prozent (Dezember: 32 Prozent), dass es mit der Wirtschaft in Deutschland wieder aufwärts geht. 14 Prozent (20) meinen, es gehe abwärts und 43 Prozent (47) erwarten eine unveränderte Lage.

Dabei glauben 52 Prozent, dass das von der Bundesregierung diese Woche beschlossene Wachstumsprogramm in Höhe von 25 Milliarden Euro einen wesentlichen Beitrag zur Ankurbelung der Wirtschaft leisten wird, 43 Prozent glauben das nicht.

Für eine Mehrheit ist das Verhältnis zu den USA gut

Dass die Atomkraftwerke in Deutschland, länger als unter der rot-grünen Regierung beschlossen, weiter betrieben werden sollen, meinen 41 Prozent, 53 Prozent sind dagegen. In dieser Frage unterscheiden sich die Anhänger der Union und der FDP (länger nutzen: 55 beziehungsweise 69 Prozent) deutlich von denen der SPD und der Grünen (länger nutzen: 27 beziehungsweise 5 Prozent).

Das Verhältnis zu den USA wird derzeit von 65 Prozent als gut bezeichnet, 30 Prozent sehen es eher als schlecht an. Dabei sprachen sich 31 Prozent der Befragten dafür aus, dass die Beziehungen zu den USA vertieft werden sollen, 48 Prozent wollen, dass sie so bleiben wie sie momentan sind, und 18 Prozent plädieren für zukünftig lockerere Beziehungen zu den USA. Von Bundeskanzlerin Merkel erwarten 39 Prozent eine Verbesserung des Verhältnisses zu den USA, 51 Prozent keine wesentlichen Änderungen und 5 Prozent eine Verschlechterung.

Die Umfragen zum Politbarometer wurden von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 10. bis 12. Januar mit 1249 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch geführt.

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