Politbarometer:Die harte Landung des Horst Seehofer

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Im März hat sich die politische Stimmung für die Union etwas getrübt. Besonders deutlich merkt das der Landwirtschaftsminister. Die SPD kann davon aber kaum profitieren.

Die Union jedoch büßte in der politischen Stimmung erneut Punkte ein und kam nur noch auf 43 Prozent (minus drei). Die SPD verbesserte sich hingegen auf 32 Prozent (plus drei). FDP, Grüne und Linkspartei kamen jeweils auf sieben Prozent.

Bei der Sonntagsfrage, die längerfristige Überzeugungen der Wähler und Bindungen an die Parteien stärker berücksichtigt, blieben CDU/CSU mit 41 Prozent, die SPD mit 32 Prozent und die FDP mit acht Prozent alle unverändert. Die Linkspartei verbesserte sich auch hier um einen Punkt auf acht Prozent, während die Grünen einen Punkt einbüßten und auf sieben Prozent kamen. Die sonstigen Parteien erhielten zusammen vier Prozent.

SPD-Politiker verlieren an Zustimmung

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, bekämen Union und Liberale zusammen 49 Prozent der Stimmen und hätten somit eine Mehrheit.

Beliebteste Politikerin ist im März wieder Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Mit einem unveränderten Wert von 2,2 löste sie Agrarminister Horst Seehofer (CSU) auf Platz eins der Rangliste ab.

Mit sinkenden Werten müssen die sozialdemokratischen Spitzenpolitiker kämpfen: SPD-Chef Matthias Platzeck mit einem Wert von 1,4 (Februar: 1,7), gefolgt von Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 1,3 (Februar: 1,6) und Finanzminister Peer Steinbrück mit 1,2 (Februar 1,4) (beide SPD).

Die Beliebtheit von Agrarminister Horst Seehofer (CSU) brach ein: Nach 2,8 im Februar erhält er nun nur noch einen Wert von 1,1. Dieser Absturz ist auf den politischen Umgang mit der Vogelgrippe in Deutschland zurückzuführen.

Schlusslicht auf Platz zehn bleibt CSU-Chef Edmund Stoiber mit minus 1,2.

Mehrheit für Bundeswehr-Einsatz im Innern

Der seit fünf Wochen andauernde Streik im öffentlichen Dienst wird immer unpopulärer. Rund 61 Prozent aller Bundesbürger lehnen den Arbeitskampf von Verdi gegen eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit inzwischen ab. Das sind sechs Prozent mehr als noch vor drei Wochen. Nur gut ein Drittel aller Befragten hält den Streik für richtig.

Mehr als die Hälfte von ihnen (58 Prozent) unterstützte in der Umfrage die Arbeitgeberforderung nach einer Verlängerung der Arbeitszeit im öffentlichen Dienst Westdeutschlands auf 40 Wochenstunden.

Auch die Forderung von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, bei der Fußball-Weltmeisterschaft die Bundeswehr zur Entlastung der Polizei einzusetzen, findet die Unterstützung von mehr als zwei Dritteln der Befragten. Noch bemerkenswerter: Der Einsatz der Bundeswehr findet sogar eine Mehrheit bei Anhängern der Linkspartei und der Grünen.

Während die öffentliche Hand in diesen Punkten also mehrheitlich Unterstützung findet, stoßen die Pläne der Bundesregierung zur Sanierung der Rentenkassen auf Ablehnung. Das für die nächsten Jahre geplante Moratorium bei Rentenerhöhungen stößt bei knapp zwei Drittel der Befragten auf Widerspruch. Nur knapp ein Drittel findet es richtig.

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte für das Politbarometer vom 7. bis zum 9. März insgesamt 1277 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

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