Bei Unruhen in der nigerianischen Stadt Jos sind nach Angaben eines führenden Geistlichen mehr als 300 Menschen getötet worden. Die Ausschreitungen begannen nach den Kommunalwahlen vom Donnerstag, den ersten seit mehr als einem Jahrzehnt in der Hauptstadt des nigerianischen Staates Plateau.
Auslöser waren offenbar Vorwürfe des Wahlbetrugs. Wohnhäuser sowie Kirchen und Moscheen wurden in Brand gesetzt. Präsident Umaru Yar'Adua entsandte Soldaten nach Jos.
Nach dem Ende einer nächtlichen Ausgehsperre flammte die Gewalt am Samstagmorgen erneut auf. Vertreter verschiedener Volksgruppen und Glaubengemeinschaften riefen im Rundfunk zur Ruhe auf.
Scheich Khalid Abubakar sagte, die Leichen seien am Samstag in die größte Moschee der Stadt gebracht worden. Am Freitag war noch von 15 Toten die Rede gewesen.