Nahost:Putin besucht Klagemauer in Jerusalem

Zum ersten Mal ist ein russischer Präsident nach Israel gereist. Doch bereits vor seiner Ankunft sorgte Putin mit dem Vorschlag einer Nahostkonferenz für Wirbel.

Vor seinem Besuch in Israel hatte Putin in Kairo vorgeschlagen, alle Konfliktparteien im Nahen Osten im Herbst zu einem Friedensgipfel nach Moskau einzuladen.

Zündete in der Grabeskriche eine Kerze an: Russlands Präsident Wladimir Putin. (Foto: Foto: AP)

USA bleiben skeptisch

Das Weiße Haus reagierte auf diesen Vorschlag zurückhaltend. Sprecher Scott McClellan, sagte: "Wir glauben, dass es einen geeigneten Zeitpunkt für eine internationale Konferenz geben wird, aber wir sind jetzt noch nicht in diesem Stadium und wohl auch noch nicht im Herbst."

Putin machte den Vorschlag am Mittwoch bei einem Gespräch mit dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak. An der Konferenz sollte nach seinen Vorstellungen auch das internationale Nahost-Quartett mit Russland, den USA, den Vereinten Nationen und der EU teilnehmen.

Israels Ministerpräsident Ariel Scharon scheint anders als die US-Regierung von Putins Vorschlag sehr angetan zu sein. Das gab sein Büro bekannt.

Treffen mit Scharon und Abbas

Putin begann seinen Besuch in Israel und den Palästinensergebieten am Mittwochabend an den heiligen Stätten in Jerusalem. Der Kremlchef besuchte die Klagemauer, die Grabeskirche sowie eine russische Kirche in der Altstadt. Das berichteten israelische Medien.

Zentrale Straßen in Jerusalem wurden deshalb für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Zahlreiche Polizisten sicherten den Weg des Präsidenten. Es ist der erste Besuch eines Staatsoberhaupts aus Moskau in Israel und den Palästinensergebieten.

Am Donnerstag trifft Putin in Jerusalem die israelische Führung, am Freitag in Ramallah den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas.

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