Nahost-Konflikt:"Schmerzhafte Antwort"

Harte Drohung des scheidenden Ministerpräsidenten: Nach neuen Raketenangriffen militanter Palästinenser auf Israel droht Olmert mit einer kompromisslosen Reaktion.

Nach neuen Raketenangriffen militanter Palästinenser hat der scheidende israelische Ministerpräsident Ehud Olmert am Sonntag eine harte Reaktion Israels angedroht. Er kündigte zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung eine "schmerzhafte und kompromisslose Antwort" an, sollte der Raketenbeschuss weitergehen.

Hat mit einer "schmerzhaften und kompromisslosen Antwort" gedroht: Israels Ministerpräsident Olmert (Foto: Foto:)

In der Nacht hatten militante Palästinenser im Gazastreifen erneut eine Rakete auf Israel abgefeuert, die südlich der Küstenstadt Aschkelon einschlug. Bereits am Samstagmorgen war in der Nähe einer Schule, die jedoch wegen des jüdischen Schabat-Festes geschlossen hatte, eine Rakete eingeschlagen. Mehrere Menschen erlitten einen Schock.

Seit Freitag seien elf Raketen auf Israel abgeschossen worden, sagte ein israelischer Armeesprecher am Sonntag. Seit Ende der blutigen israelischen Militäroffensive im Gazastreifen am 18. Januar hätten militante Palästinenser mehr als 120 Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Während der dreiwöchigen Offensive wurden nach palästinensischen Angaben mindestens 1452 Menschen getötet sowie rund 20.000 Häuser zerstört oder beschädigt.

Der in Israel mit der Regierungsbildung beauftragte rechtsorientierte Likud-Chef Benjamin Netanjahu sagte unterdessen am Sonntag: "Angesichts der Lage im Land müssen wir so schnell wie möglich eine Regierung bilden, die so breit ist wie möglich."

Am Freitag waren Netanjahus Bemühungen um die Bildung einer großen Koalition mit der Kadima-Partei der scheidenden Außenministerin Zipi Livni gescheitert.

Der EU-Chefdiplomat Javier Solana forderte die künftige Regierung von Netanjahu am Samstag auf, für eine Zwei-Staaten-Lösung in Nahost eintreten. Er hoffe, das nächste israelische Kabinett werde alle bisher unterzeichneten Abkommen mit den Palästinensern respektieren und auch alle Siedlungsaktivitäten stoppen, sagte Solana nach einem Gespräch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah.

© sueddeutsche.de/dpa/dmo/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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