Nahost-Konflikt:Palästinenser händigen Soldaten-Leichen aus

Die Israelis waren bei einem Angriff getötet, ihre Leichen von militanten Palästinensern durch die Straßen geschleift worden. Nun wurden ihre Körperteile an Israel übergeben. Unterdessen starben bei einem israelischen Raketenangriff im Gazastreifen mindestens sieben Menschen.

Radikale Palästinenser haben am Donnerstag die Überreste der bei einem Angriff in Gaza getöteten sechs israelischen Soldaten an Israel übergeben. Wie ein ranghoher palästinensischer Vertreter sagte, wurden die Überreste einem Abgesandten der ägyptischen Botschaft ausgehändigt.

(Foto: Foto: ap)

An einem Grenzübergang zwischen Israel und dem Gazastreifen habe Ägypten die sterblichen Überreste dann den Israelis übergeben. Nach dem Angriff vom Dienstag hatten vermummte Männer die Leichen der Soldaten durch die Strafen geschleift.

Bei dem israelischen Hubschrauber-Angriff waren am frühen Donnerstagmorgen im südlichen Gazastreifen mindestens sieben Palästinenser getötet worden. Wie ein palästinensischer Sanitäter berichtete, wurden 22 weitere Menschen im Flüchtlingslager von Rafah verletzt. Unter den Verletzten sei auch eine 45-jährige Frau und ein elfjähriger Junge.

Nach Angaben von Augenzeugen schossen kurz nach Mitternacht zwei Apache-Kampfhubschrauber zwei Raketen auf eine Gruppe junger Palästinenser im dicht besiedelten Flüchtlingslager ab. Die israelische Armee schickte zudem Verstärkungen in das Gebiet an der Grenze zu Ägypten.

Nur Stunden zuvor war dort zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen ein israelisches Panzerfahrzeug von Palästinensern zerstört worden. Nach israelischen Angaben starben dabei fünf israelische Soldaten.

Die Organisation Islamischer Dschihad bekannte sich zu dem Angriff. Dieser sei Vergeltung für die Tötung von 13 Palästinensern im Saytun-Viertel von Gaza-Stadt.

Nur kurz vor dem neuen Zwischenfall in Rafah hatte die israelische Armee begonnen, sich aus Saytun zurückzuziehen. Der Rückzug war unter der ägyptischen Vermittlung zustande gekommen.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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