Nahost-Konflikt:Israel untersagt Transporte in den Gazastreifen

Israel hat die Übergänge zum Gazastreifen geschlossen - mit Verweis auf einen Raketenangriff der Palästinenser. Ein Hamas-Sprecher kritisierte das Vorgehen als ungerechtfertigt.

Israel hat erneut alle Transporte in den Gazastreifen gesperrt und dies mit einem Raketenangriff vom Montagabend begründet. Bis auf weiteres würden nur Fußgänger durchgelassen, teilte ein israelischer Militärsprecher mit.

Vertreter der Palästinenser wiesen die Darstellung zurück, dass eine Rakete auf den Süden Israels abgefeuert wurde, was ein Verstoß gegen die Mitte Juni mit der Hamas vereinbarte Waffenruhe wäre. Bei dem vermeintlichen Raketenangriff gab es weder Verletzte noch Sachschaden.

Bis zum Abend will die Armee nun nach eigenen Angaben die Lage beobachten und eine Entscheidung über eine erneute Öffnung treffen. Erst am Sonntag hatte Israel die Übergänge wieder für sehr eingeschränkte Transporte geöffnet, nachdem sie wegen vorheriger Angriffe mehrere Tage lang geschlossen waren.

Grenzschließung "ungerechtfertigt"

Ein Sprecher der im Gazastreifen regierenden Hamas kritisierte die Grenzschließung als ungerechtfertigt. Die Schließung bedeutet nach Angaben der Behörden in Gaza, dass sich eine seit langem erwartete Zement-Lieferung weiter verzögert. Mit der Blockade des Gazastreifens will Israel erreichen, dass die militanten Palästinenser den Beschuss Israels mit Raketen einstellen.

Das israelische Militär hatte erklärt, auf dem Radar sei am Montagabend ein Raketenstart im Gazastreifen beobachtet worden. Das Geschoss sei in der Nähe der Farm Mefalsim eingeschlagen. Raketenfragmente seien aber bislang nicht gefunden worden, die Suche sei am Dienstagmorgen fortgesetzt worden.

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas und der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak wollten unterdessen am Dienstag am Rande der Konferenz der Sozialistischen Internationalen in Griechenland zu Beratungen zusammenkommen. Über mögliche Gesprächsthemen wurde zunächst nichts bekannt

© AP/dpa/vb/buma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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