Nahost:Irak: Tikrit ist zurückerobert

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Die Stadt war seit Juni in Händen der Terrormiliz IS. Die USA haben die Offensive aus der Luft unterstützt.

Einen Monat nach Beginn einer Großoffensive haben die irakische Armee und Milizen die strategisch wichtige Stadt Tikrit aus den Händen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreit. Irakische Kräfte hätten Tikrit vollständig unter Kontrolle gebracht, erklärte Ministerpräsident Haidar al-Abadi am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenseite Al-Sumaria. Auf dem Gebäude der Provinzregierung sei die irakische Flagge gehisst worden. Regierungschef Al-Abadi gratulierte den irakischen Sicherheitskräften und ihren paramilitärischen Unterstützern zu dem "historischen Meilenstein", wie es in einer Erklärung des Regierungschefs auf Twitter hieß.

Armee und Freiwillige hatten zuvor im Zentrum der Stadt nach heftigen Kämpfen mehrere Regierungsgebäude und die Präsidentenpaläste erobert, hieß es aus Militärquellen. In den Straßen lägen Dutzende tote Extremisten. Auch neun irakische Einsatzkräfte seien gestorben. Regierungschef Al-Abadi gratulierte den irakischen Sicherheitskräften und ihren paramilitärischen Unterstützern zu diesem "historischen Meilenstein", wie es in einer Erklärung des Regierungschefs im Kurzmitteilungsdienst Twitter hieß.

IS-Extremisten hatten die Heimatstadt des früheren Diktators Saddam Hussein im vergangenen Juni überrannt. Armee und schiitische Milizen begannen Anfang März eine Großoffensive mit 30 000 Mann begonnen. Die Stadt rund 170 Kilometer nördlich von Bagdad liegt an einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen der Hauptstadt und der IS-Hochburg Mossul im Norden des Irak. Die Schlacht um Tikrit gilt auch als Test für einen geplanten Angriff auf die Großstadt Mossul.

Die USA und ihre Verbündeten hätten den Kampf mit Luftangriffen unterstützt, hieß es weiter. Die internationale Koalition hatte sich zu Beginn nicht an der Offensive beteiligt. Erst nachdem der irakische Vormarsch ins Stocken geraten war, bat die Regierung des Landes um Luftunterstützung der Koalition.

Dschihadisten verüben Massaker an 37 Menschen in einem syrischen Dorf

Die beteiligten schiitischen Milizen kritisierten das Eingreifen der Koalition jedoch. Die bewaffneten Gruppen sind eng mit dem ebenfalls schiitischen Iran verbunden. Nach US-Angaben gehörten zwei Drittel der an der Offensive beteiligten Kämpfer zu Schiitenmilizen.

Der IS hat unterdessen mindestens 37 Einwohner eines Dorfs im Zentrum Syriens ermordet. Einigen Opfern aus Al-Mabudscha östlich der Stadt Hama sei die Kehle durchgeschnitten worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Andere seien von den Terroristen erschossen oder verbrannt worden. In dem Ort leben demnach Sunniten, Schiiten und Angehörige der Minderheit der Alawiten, zu denen auch Syriens Präsident Baschar al-Assad gehört. Aktivisten aus der Region berichteten, unter den Toten seien Kinder und Frauen.

© SZ vom 01.04.2015 / dpa, AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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