Nacht zum 1. Mai:Krawalle in Hamburg - friedlich in Berlin

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Steinwürfe und brennende Müllcontainer: Im Hamburger Schanzenviertel hat die Polizei mehrere Randalierer festgenommen. In Berlin dagegen war es die ruhigste Walpurgisnacht seit langem.

Nach Zusammenstößen mit der Polizei im Hamburger Schanzenviertel sind in der Nacht zum Donnerstag vier Randalierer festgenommen worden. Sie seien im Zusammenhang mit Steinwürfen auf Beamte im Bereich des Linken-Szenetreffs "Rote Flora" in Gewahrsam genommen worden, teilte ein Polizeisprecher mit.

Bei Krawallen in Hamburg wurden vier Randalierer festgenommen und ein Polizist leicht verletzt. (Foto: Foto: AP)

Ein Polizist sei leicht an der Hand verletzt worden. Am Donnerstag will die Polizei mit einem Großaufgebot in Hamburg-Barmbek Ausschreitungen bei einem Aufmarsch von Rechtsextremisten zum 1. Mai verhindern.

Bei den Auseinandersetzungen im Schanzenviertel wurden den Angaben zufolge die Scheiben einer Sparkasse mit Steinen zerstört. Zudem zündeten Randalierer Müllcontainer an. Die Polizei setzte mehrere Wasserwerfer und zahlreiche Beamte ein. Nach Angaben des Polizeisprechers beruhigte sich die Situation nach kurzer Zeit.

Bis zum Morgen wurden keine weiteren Zwischenfälle gemeldet. Eine Demonstration mit rund 1000 Teilnehmern aus der linken Szene vom Stadtteil Ottensen ins Schanzenviertel war am Mittwochabend zunächst friedlich verlaufen.

So friedlich wie lange nicht mehr

In Berlin verlief die Walpurgisnacht so friedlich wie seit zehn Jahren nicht mehr. Nach zunächst ruhigem Beginn kam es erst am frühen Donnerstagmorgen zu einigen kleineren Zwischenfällen.

Im Mauerpark in Prenzlauer Berg wurden Polizisten von den Besuchern eines Fests mit Flaschen beworfen, teilte ein Polizeisprecher mit. Trotz Verbots der Polizei wurden einige Lagerfeuer entzündet wurden. Als Beamte die Flammen löschen wollten, flogen Flaschen. Ein Beamter sei verletzt worden, etwa 10 bis 20 Menschen wurden festgenommen. Am Abend waren bereits drei Personen in Gewahrsam genommen worden.

In der Walpurgisnacht 2007 hatte die Polizei noch knapp 120 Randalierer festgenommen. "Es war wesentlich ruhiger und friedlicher als in den Vorjahren", sagte der Sprecher.

Bei den Demonstrationen zum 1. Mai sind in der Hauptstadt rund 4700 Polizisten im Einsatz. Am Nachmittag sind mehrere Aufzüge linker Gruppierungen geplant. In Kreuzberg startet bereits am Vormittag rund um den Mariannenplatz die große Straßenparty "Myfest".

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat seine Kundgebung unter das Motto "Gute Arbeit muss drin sein!" gestellt. Auf der DGB-Kundgebung am Brandenburger Tor sprechen ab 11.30 Uhr die Chefin der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di für Berlin-Brandenburg, Susanne Stumpenhusen, sowie der Vorsitzende der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen.

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