Nach der Beschimpfung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) durch hochrangige Regierungsvertreter Simbabwes hat die Bundesregierung in scharfer Form reagiert.
Der Geschäftsträger Simbabwes in Deutschland wurde von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in das Auswärtige Amt zitiert, wie Steinmeiers Sprecher Martin Jäger am Dienstag mitteilte.
Dem Geschäftsträger sei "in scharfer Weise deutlich gemacht" worden, dass solche Äußerungen aus Simbabwe über die Kanzlerin in keiner Weise akzeptabel seien.
Die Zeitung The Herald, die als Sprachrohr der simbabwischen Regierung gilt, zitierte Informationsminister Sikhanyiso Ndlovu, der Merkel dem Blatt zufolge "Rassismus" vorwarf und sie "ein Nazi-Überbleibsel" nannte.
Simbabwes Informationsminister Sikhanyiso Ndlovu hatte Merkel nach ihrer Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in dem Land als Rassistin beschimpft. Merkel hatte zuvor beim EU-Afrika-Gipfel in Lissabon die Situation in Simbabwe mit ungewöhnlich scharfen Worten angeprangert.
"Wir dürfen nicht wegschauen, wenn Menschenrechte mit Füßen getreten werden", hatte die Kanzlerin gesagt. Der Zustand von Simbabwe schade dem Bild Afrikas. Simbabwes Präsident Robert Mugabe warf Deutschland daraufhin "Arroganz" vor.
Simbabwes Informationsminister Sikhanyiso Ndlovu ging noch weiter: Merkel habe "schmutzige Hände" und sei nicht qualifiziert, sich zu Simbabwe zu äußern, sagte er The Herald.
Das Blatt zitiert ihn am Montag weiter mit den Worten: "Sie sollte den Mund halten oder abhauen. Simbabwe ist keine deutsche Kolonie, das ist höchster Rassismus von einem deutschen Regierungschef!" Merkel habe sich zum Sprachrohr der ehemaligen britischen Kolonialherren gemacht.