Nach Köln:Bericht zu den Silvester-Delikten

Das Bundeskriminalamt fasst den Stand der Erkenntnisse zusammen: Außer in Nordrhein-Westfalen und Hamburg kam es demnach in zwölf Bundesländern zu Übergriffen.

Von Lena Kampf, München

Das Phänomen sexueller Gewalt, teils gepaart mit Trickdiebstahl, war in der Silvesternacht weiter verbreitet als zunächst bekannt. Außer in Köln und Hamburg kam es in zwölf Bundesländern zu Sexual- und Diebstahlsdelikten, in einigen Ländern waren es Einzelfälle. Das geht nach Informationen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung aus einem vertraulichen Lagebericht des Bundeskriminalamts hervor. Darin heißt es auch: Es gebe keine Erkenntnis zu organisierter Kriminalität. Bayern meldete 27 Übergriffe mit Schwerpunkten in Nürnberg und München, Berlin sechs und Baden-Württemberg 25. Bremen meldet elf "Antanzdiebstähle". In Hessen wurden 31 Fälle sexueller Nötigung, sexueller Beleidigung, Diebstahl und versuchtem Diebstahl festgestellt. Die meisten Fälle gab es in NRW und Hamburg. In Hamburg wurden 195 Fälle angezeigt, der Großteil Sexualdelikte. Acht Tatverdächtige konnten ermittelt werden. Mit den Schwerpunkten in Köln, Düsseldorf und Bielefeld meldeten die nordrhein-westfälischen Ermittler 1076 Straftaten: 692 Körperverletzungs- und Eigentumsdelikte sowie 384 Sexualdelikte. Unter ermittelten Tatverdächtigen sind zwölf mit deutscher und 60 anderer Nationalität, darunter Algerier, Iraker, Afghanen und Syrer. Das BKA betont, dass die Ermittlungen noch laufen.

© SZ vom 25.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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