Die CSU hat sich angesichts der schwierigen Koalitionsbildung nach der Landtagswahl in Hessen offen für Bündnisse der Union mit den Grünen gezeigt.
"Eine Jamaika-Koalition in Hessen fände ich nicht uninteressant", sagte der bayerische Europaminister und frühere CSU-Generalsekretär Markus Söder der Berliner Zeitung. "Die Grünen müssen sich fragen, ob sie demokratiefähig sind, wenn sie das ablehnen."
Eine sogenannte Jamaika-Koalition von Union, FDP und Grünen war nach der Bundestagswahl 2005 unter anderem an der CSU gescheitert. Söder sagte, er hoffe aber darauf, dass in Hessen eine große Koalition von CDU und SPD gebildet werde.
Neuwahlen seien hingegen "kompletter Unsinn". Eine große Koalition hat SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti allerdings mehrfach ausgeschlosen. Auch wenn Roland Koch auf das Amt des Ministerpräsidenten verzichten würde, sehe sie wegen des CDU-Wahlprogrammes keine Chance für eine große Koalition, sagte Ypsilanti.
Für den Wahlkampf der Bundestagswahl 2009 sprach sich Söder gegen eine Koalitionsaussage der Union aus. "Ich bin gegen allzu intensive Umarmungen und Wechselspiele vor der nächsten Bundestagswahl. Das letzte Mal hatten wir einen Wechselgipfel mit der FDP. Das Ergebnis war: In erster Linie hat die FDP davon profitiert, auf Kosten der Union."
Es gebe natürlich bürgerliche Gemeinsamkeiten mit der FDP. "Aber es wäre jetzt klüger, sauber die Leistungen der Union rauszuarbeiten", sagte Söder.