Mogadischu:Heftige Gefechte, steigende Opferzahl

Bei den schwersten Kämpfen seit Monaten in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind am Wochenende mindestens zehn Menschen getötet worden. Andere Quellen sprechen sogar von 15 Toten.

Krankenhausmitarbeiter berichteten von Hunderten Patienten, die mit Schuss- und Splitterwunden zur Behandlung gebracht wurden. Der britische Rundfunksender BBC meldete am Sonntag, die Kämpfe hätten begonnen, als ein Militärkonvoi mit Verstärkungstruppen und 20 Panzern in Mogadischu eintraf. Ein Fahrzeug fuhr über eine Mine und explodierte.

Offenbar als Vergeltung griffen die äthiopischen Truppen am Samstag Stadtteile an, die als Rückzugsgebiet islamistischer Milizen gelten. Die Kämpfe in der Stadt gingen dem Bericht zufolge weiter, nachdem sich die äthiopischen Soldaten wieder in ihre Kasernen zurückgezogen hatten. Auch am Sonntag kam es erneut zu Kämpfen. Viele Einwohner der somalischen Hauptstadt flohen oder verbarrikadierten sich in ihren Häusern.

Chaos seit 1991

Im Dezember 2006 hatten Regierungssoldaten in Somalia mit Hilfe Äthiopiens die Herrschaft der Islamisten gebrochen und sie zur Flucht gezwungen. Seitdem liefern sich die islamistischen Milizen sowie örtliche Clans einen Guerillakrieg mit den Truppen der schwachen Übergangsregierung und den äthiopischen Soldaten.

In Somalia herrschen seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 1991 Chaos und Gewalt. Eine Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU) soll für Ordnung sorgen. Bis jetzt ist aber nur ein kleiner Teil der geplanten 8000 Friedenshüter in Somalia eingetroffen.

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