Mandelas ANC auf US-Terrorliste:"Peinliche Angelegenheit"

Relikt aus der Zeit der Apartheid: Südafrikas Regierungspartei steht nach wie vor auf einer "schwarzen Liste", Nelson Mandela benötigt deshalb eine Sondergenehmigung für USA-Reisen.

Die Senatsanhörung von Condoleezza Rice an diesem Mittwoch in Washington war sicherlich nicht gerade angenehm, denn Amerikas oberste Diplomatin musste zu einer delikaten Causa Stellung nehmen: denn der Afrikanische Nationalkongress (ANC), die Regierungspartei in Südafrika und politische Heimat des Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela, ist nach wie vor auf einer Terrorliste der USA verzeichnet.

Jahrzehntelang politischer Gefangener, gewaltloser Freiheitskämpfer, Staatschef, Friedensnobelpreisträger: Nelson Mandela (Foto: Foto: AFP)

Rice sprach sich nun dafür aus, den ANC von der "schwarzen Liste" der Terrororganisationen zu streichen. "ch hoffe, dass wir die Beschränkungen gegen den ANC aufheben können" sagte Rice.

Die USA unterhielten mit Südafrika mittlerweile "exzellente Beziehungen". Rice nannte es eine "peinliche Angelegenheit", dass sie dem früheren ANC-Chef und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela immer noch eine Sondergenehmigung für die Einreise ausstellen müsse.

Der demokratische Abgeordnete Howard Berman hatte am vergangenen Freitag einen Gesetzentwurf vorgestellt, mit dem die ANC fast 15 Jahre nach dem Ende der Apartheid von der US-Terrorliste verschwinden soll. Berman hatte es als "Schande" bezeichnet, dass der Afrikanische Nationalkongress auf der Liste verzeichnet sei, "nur weil das frühere Apartheidsregime in Südafrika ihn als Terrororganisation eingestuft hat".

Ein Datum für die Verabschiedung des Entwurfs im Repräsentantenhaus wurde noch nicht genannt. Es wird mit einer breiten Mehrheit gerechnet.

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