Land unter in Deutschland:Bereits neun Tote durch Hochwasser

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Die Hochwasser-Katastrophe in Deutschland hat nun bereits neun Menschen das Leben gekostet. Ein Ende der Flutwelle ist nicht in Sicht.

In Sachsen wurden zwei weitere Menschen tot aufgefunden, wie das Innenministerium in Dresden mitteilte. In Baden-Württemberg ertrank ein 67-Jähriger im Breitenbach bei Reutlingen.

Durch klicken auf das Bild gelangen Sie zur Fotostrecke mit Bildern aus Passau und Dresden. (Foto: N/A)

In Sachsen stieg unterdessen der Pegel der Elbe weiter an. Inzwischen hat das Hochwasser der Mulde auch Sachsen-Anhalt erreicht: In Dessau und im Landkreis Bitterfeld wurde Katastrophenalarm ausgelöst.

Bundeskanzler Schröder sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Bei einem Besuch in der Hochwasserregion im sächsischen Grimma sagte er, angesichts der Schäden bedürfe es "großer nationaler Anstrengungen" und Solidarität.

Nach Angaben der Behörden in Sachsen könnte die Elbe angesichts der erwarteten Flutwelle bis Donnerstag noch über die Acht-Meter-Marke steigen. Genaue Prognosen waren aber nicht möglich.

Sachsen: 17.000 Menschen räumen Häuser

In ganz Sachsen wurden bisher laut Innenministerium mindestens 17.000 Menschen in Sicherheit gebracht.

In einigen Teilen des Landes, vor allem in den höheren Lagen des Erzgebirges, entspannte sich allerdings die Lage. In fünf Landkreisen wurde der Katastrophenalarm aufgehoben.

In Sachsen-Anhalt wurde bis zum Abend in Dessau mit Höchstwasserständen der Mulde gerechnet. In der Stadt verließen rund 4000 Menschen vorsorglich ihre Häuser.

Im Landkreis Bitterfeld wurde ein Deichabschnitt gezielt überflutet. Die Orte Jeßnitz und Raguhn wurden weitgehend überschwemmt. Die Behörden rechneten auch in Sachsen-Anhalt mit einem steigenden Pegel der Elbe.

Höchster Pegelstand in Regensburg seit 1988

Bedroht war auch der Chemiepark Bitterfeld, in dem sich 350 Firmen angesiedelt haben. Nach Angaben des Krisenstabes waren 700 Einsatzkräfte dabei, den gefährdeten Damm bei Greppin zu sichern.

Im bayerischen Regensburg stieg der Pegel der Donau auf 6,60 Meter, dem höchsten Stand seit 1988.

Entlang des Donauufers wurden in Regensburg Straßen und Plätze überflutet. Der Inselstadtteil "Stadt am Hof", der von zwei Donauarmen umflossen wird, stand hoch unter Wasser. Einen befürchteten Dammbruch konnten die Hilfskräfte verhindern. In der ganzen Stadt wurden rund 50.000 Sandsäcke zur Hochwasserbekämpfung ausgelegt.

Enstspannung in Passau

Im niederbayerischen Passau blieb die befürchtete zweite Flutwelle aus; der Pegel der Donau blieb stabil bei 8,89 Metern. In Passau hatte sich am Mittwoch die Lage deutlich entspannt. Gegen Mittag war das Hochwasser auf unter neun Meter gefallen.

Zum Nachmittag erwarten die Experten einen weiteren Rückgang. Ursache dafür war der rasch sinkende Pegelstand des Inns. In Bayern galt zunächst noch für acht Städte und Landkreise Katastrophenalarm. In sechs Landkreisen wurde der Alarm aufgehoben, die Aufräumarbeiten konnten beginnen. Ein Ausmaß des Schadens war zunächst noch nicht zu überblicken.

(sueddeutsche.de/dpa/AP/AFP)

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