Ländlicher Raum:Mehr Zuwanderung nötig

Schrumpfende Provinz, boomende Städte. Das ist das Ergebnis einer Studie. Einzige Lösung: Zuwanderung.

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Angesichts stark schrumpfender Regionen verlangt das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) einen wachsenden Zuzug nach Deutschland. "Wir brauchen Zuwanderung", sagte Michael Zarth, Raumordnungs-Experte des Instituts, am Donnerstag. Die Alternative sei eine starke Schrumpfung. "Aber das ist nur mit Kosten verbunden", warnte er. Hintergrund ist eine Studie des Instituts, die vor allem für die Provinz einen starken Bevölkerungsrückgang prognostiziert. Demnach werde die deutsche Bevölkerung bis 2035 um drei Prozent auf dann 78,2 Millionen Einwohner sinken. Doch während Großstädte wie München, Frankfurt oder Leipzig neue Bewohner magnetisch anziehen, fallen kleinere Gemeinden zunehmend zurück. Ihnen drohe eine Abwärtsspirale aus schwindenden öffentlichen Angeboten, mangelnden Jobs und Wegzug von Firmen. "Überraschend ist die Intensität, mit der sich wachsende und schrumpfende Regionen auseinanderentwickeln", sagte BBSR-Chef Harald Herrmann. Schwache Regionen müssten gezielt unterstützt werden, sollen sie ihre Attraktivität nicht verlieren. Am stärksten wuchs mit fast neun Prozent seit 2008 die Universitätsstadt Münster. Dagegen schrumpften die ostdeutschen Kommunen Hoyerswerda, Bitterfeld und Eisenhüttenstadt mit zehn Prozent am stärksten.

© SZ vom 14.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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