Krisenregion Darfur:Blauhelm-Mission verlängert

Der UN-Sicherheitsrat hat nach zähem Ringen den internationalen Friedenseinsatz in der sudanesischen Krisenregion Darfur um ein Jahr verlängert. Die USA enthielten sich.

Der Weltsicherheitsrat hat das Mandat für die Friedensmission in der sudanesischen Krisenregion Darfur um ein Jahr verlängert. Zugleich lehnte das höchste UN-Gremium eine Forderung Libyens und Südafrikas ab, den beantragten Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten Omar al-Bashir zu stoppen.

Krisenregion Darfur: Die Blauhelm-Soldaten bleiben noch ein weiteres Jahr in der Krisenregion Darfur.

Die Blauhelm-Soldaten bleiben noch ein weiteres Jahr in der Krisenregion Darfur.

(Foto: Foto: dpa)

Nach langem Tauziehen verständigten sich die 15 Ratsmitglieder in New York mit großer Mehrheit darauf, lediglich Bedenken "zur Kenntnis zu nehmen", die die Afrikanische Union (AU) wegen der möglichen Strafverfolgung al-Bashirs geäußert hatte. Aus Protest gegen diesen Hinweis enthielten sich die USA der Stimme.

Der amerikanische UN-Botschafter Alejandro Wolf sagte, Bedenken gegen den vom Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag, Luis Moreno-Ocampo, beantragten Haftbefehl sendeten das "falsche Signal" an den sudanesischen Präsidenten. "Wir unterstützen voll das Anliegen, diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die für die Verbrechen und Grausamkeiten in Darfur verantwortlich sind", betonte Wolf. Die afrikanischen Länder haben dagegen Befürchtungen, ein Haftbefehl gegen al-Bashir könne die Friedensbemühungen in der Krisenregion gefährden.

Die gemeinsame Friedensmission von Afrikanischer Union und Vereinten Nationen in Darfur (Unamid) war vor einem Jahr eingesetzt worden. Bisher sind allerdings erst rund ein Drittel der geplanten 26.000 Blauhelme vor Ort. Die Soldaten und Polizisten sollen dem Morden in der Region ein Ende setzen. Der Sicherheitsrat begrüßte die Absicht von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, bis Ende dieses Jahres 80 Prozent der Truppe stationiert zu haben. An die UN-Mitgliedsländer appellierte das Gremium, die für den Einsatz benötigten 18 Transporthubschrauber endlich zur Verfügung zu stellen.

Bei den seit fünf dauernden Kämpfen in Darfur sind UN-Angaben zufolge bisher rund 300.000 Menschen gestorben, 2,5 Millionen mussten ihre Dörfer verlassen.

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