Korruptionsskandal in Illinois:Blagojevich bleibt Gouverneur - vorerst

Der unter Bestechungsverdacht stehende Gouverneur Blagojevich darf im Amt bleiben. Das Oberste Gericht von Illinois lehnte seine Suspendierung ab.

Das Verfassungsgericht des US-Bundesstaates Illinois wird nicht über die Amtsenthebung des unter Korruptionsverdacht stehenden Gouverneurs Rod Blagojevich entscheiden. Wie am Mittwoch aus Gerichtsunterlagen hervorging, lehnte das Gericht einen entsprechenden Antrag der Justizministerin von Illinois, Lisa Madigan, ohne Angabe von Gründen ab.

Illinois Gouverneur Rod Blagojevich bleibt im Amt - zumindest vorerst. (Foto: Foto: AP)

Die Generalstaatsanwältin hatte dies mit der Begründung beantragt, wegen der gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen sei Blagojevich nicht in der Lage, sein Amt uneingeschränkt auszuüben. Das Parlament hatte beschlossen, gegen Blagojevich ein Amtsenthebungsverfahren einzuleiten.

Der 52-jährige Politiker soll versucht haben, den freigewordenen Senatsposten des designierten Präsidenten Barack Obama meistbietend zu verkaufen. Nach Darstellung des FBI verlangte er als Gegenleistung Geld und einflussreiche Posten für sich und seine Frau. Die Ermittler stützen ihre Vorwürfe auf abgehörte Gespräche Blagojevichs.

Er war in der vergangenen Woche wegen Betrugs- und Korruptionsverdachts festgenommen und kurz darauf gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt worden. Am Mittwoch kündigte er eine baldige Stellungnahme zu den Vorwürfen an. "Ich kann es kaum erwarten, meine Version der Geschichte zu erzählen", sagte Blagojevich zu vor seinem Wohnhaus in Chicago wartenden Journalisten.

Nach den Gesetzen von Illinois bestimmt der Gouverneur einen neuen Vertreter des Bundesstaates im US-Senat, wenn der Sitz eines Senatoren zwischen zwei Wahlen frei wird.

© AFP/Reuters/gal/gba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: